Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Posts from — April 2008

Tag 37 (Mazedonien/Griechenland): Kloster Treskavec - Vevi (im Balkan gibt es zu viel Geschichte)

Tagesstrecke: 47km
Gesamtstrecke: 2956km
Fahrzeit: 2-3h

Trotz Klosterleben ging es spaet los. Ich war zwar um 5 wach, doeste aber immer wieder ein und schaelte mich um 8 Uhr unter den Decken hervor. Das Wetter war super, blauer Himmel und die Umgebung traumhaft. Kein schlechter Ort fuer ein Kloster, nicht einfach zum Hinkommen, aber darum geht es wohl.

Kalist hatte viel zu erledigen, weil eine Abordnung aus Skopje kam, um darueber zu befinden, ob das Kloster als Kulturgut unterstuetzt und damit vor dem Verfall gerettet werden soll. Wenn sie nicht blind sind, dann sollte die Antwort relativ leicht fallen. Aber trotzdem fand er die Zeit sich mit mir fuer ueber eine Stunde zu unterhalten. Es war ein sehr anregendes Gespraech, das viele Themen beruehrte, angefangen von Politik (hauptsaechlich in Verbindung mit Griechenland, ein dominierendes Thema nicht nur mit Kalist), aber auch wie man die Kirche als Zentrum des Klosters erhalten kann.

Kalist erzaehlte mir, wie die Bevoelkerung aus Prilep, dem Ort unterhalb des Klosters, in wirtschaftlich schwerer Zeit genuegend Geld sammelte, um das Kloster nach einem Brand 1990 wieder aufzubauen. Jetzt ging es darum, die von den Waenden fallenden Fresken zu retten. Diese sind absolut beeindruckend und die Bilder geben nicht annaehernd das wider, was man im Innern der Kirche tatsaechlich tatsaechlich vorfindet. Man schaetzt, dass es ca. 1-3 Mio EUR kosten wird, um die Kirche zu restaurieren, eigentlich ein kleiner Betrag angesichts dessen, was andernots fuer die Erhaltung von Gebaeuden aufgebracht wird. “Was im Boden ist, kann erstmal dort bleiben, aber die Fresken fallen von den Waenden, die gilt es zu retten”, war nur einer der Aussagen von Kalist.

Ich wollte auch in Erfahrung bringen, ob es ihn stoere, dass mehr und mehr Leute (dazu gehoerte auch ich) das Kloster besuchen. Seine Antwort war einfach: es werde nicht mehr moeglich sein, gemuetlich Tee miteinander zu trinken, wie wir es taten. Das waere ein Verlust vor allem fuer die Menschen, die dort hin gehen. Kalist war wohl der wichtigste Aspekt, warum ich das Kloster in so guter Erinnerung behalten werde. Der Winter sei anders, meinte er. “Dann kann ich wieder versuchen, ein wirklicher Moench zu sein.”

Irgendwann brach ich dann auf, mit einem kleinen Umweg ueber die Felsen von San Marco, einer Burgruine.

Zurueck nach Prilep und Bitola, von wo ich erst um 16:00 Uhr loskam. Ich unterhielt mich mit Elena vom Tourismusbuero in Bitola ueber Dies und Das (wieder ging es z.T. um Politik). Dann ging es ueber die Grenze und mein erster Einkauf in Griechenland war ein Schock, was die Preise anging. Zurueck in Euroland, aber in was fuer einem. Geschlafen wurde in einer leeren Garage nach einem laengeren Gespraech mit Schafhirten.

Es gibt auch zwei Zeitungsartikel ueber die Tour, einer aus Kroatieen, ein andere aus Montenegro. Ich hoffe sie sind freundlich geschrieben.

Mehr Bilder gibt es wie immer auf der flickr Seite.

April 30, 2008   No Comments

Tag 36 (Mazedonien): Wiese unterhalb Zavoy - Kloster Treskavec (halber Tag auf dem Rad)

Tagesstrecke: 55km
Gesamtstrecke: 2906km
Fahrzeit:
3-4h

Der Himmel war blau, als ich mich aus dem Schlafsack schäle, die Nacht kalt. Es ging weiter den Berg hinauf, bald erreichte ich den Pass und bis auf die Schläge aufgrund von Rissen in der Straße war alles in Ordnung. Bis auf die linke Halterung des Gepäckträgers. Die andere Seite hatte ich schon getauscht, jetzt war die linke dran. In einem Dorf ging das nach einigem Hin und Her.

Dann ging es wieder den Berg hoch, die Straße lange einsehbar, weite Kurven, psychologisch nicht erbauend. Man hatte das Gefühl man kommt nicht vom Fleck. Irggendwann war ich oben, die Abfahrt mit viel Rückenwind und toller Aussicht machte viel Spaß. In Bitola war Elena im Touristenbüro so nett das Fahrrad für eine Nacht im Büro zu akzeptieren. Sie meinte, wir sind hier in Mazedonien, hier ist alles möglich.

Ich ging zum Busbahnhof, verpasste einen Bus, wartete eine Stunde, nahm den nächsten und kam nach Prilep. Dann mit einem Taxi weiter. Der Fahrer hatte keine Ahnung wohin wirklich. Er frage mehrmals, einmal in einem Teil von Prilep, den er offensichtlich wegen der Roma, die dort lebten, nicht mochte. Die Frau, die antwortete, tat dies allerdings in perfektem Deutsch und gab eine Beschreibung, die ganz gut passte und uns weiterbrachte. Zwei weitere Halte später waren wir im Dorf angekommen, wo der Lonely Planet meint, dass der Weg los geht. Keine Spur … wir trafen Josko.

Auch er perfektes Deutsch aus seiner Zeit in Österreich. Er zu uns ins Taxi, meinte, dass er mir den Weg zeige. Das Taxi braust davon, Josko zeigt mir den Weg und irgendwann komme ich oben an. Die Gegend ist traumhaft, der einzige dauerhaft im Kloster lebende Mönch extrem witzig, spricht sehr gut englisch und kennt Antonio wohl recht gut (das sollte Christof was sagen). Die Nacht bleibe ich in der sehr stillen, sehr schönen und sehr kalten Klosterumgebung.

April 29, 2008   No Comments

Tag 35 (Albanien/Mazedonien): Hotolisht - irgendwo unter Zavoy

Tagesstrecke: 81km
Gesamtstrecke:
2851km
Fahrzeit: 6h

Nach einer langen Nacht von 9 Stunden Schlaf und Frühstück mit der Familie ging es weiter. Enge schmale Straße den Berg hoch und im Anschluß ein ziemlich steier Anstieg bis zur Grenze nach Mazedonien. Doppelte Prozentzahlen in der Steigung, gut 45 Minuten Arbeit bis nach oben. Aber immer noch Spaß. Mit einem weinenden Auge verließ ich Albanien, mir ist viel Gutes dort widerfahren und ich schaue mit viel Freude auf die Zeit zurück.

Mazedonien begrüßte mich mit einer schönen Abfahrt, Regen und 10 Grad niedrigerer Temperatur. Ich war nun auf ca. 1000m Höhe, aber es wurde bald besser.

In Struga traf ich auf Jetmir, einen Albaner, der in Mazedonien wohnt, die Albaner stellen die größte Minderheit. Er war wie ich 10 Monate in den USA Austauschschüler gewesen, ist 20 Jahre alt und irgendwie kam es dazu, dass wir die nächsten Stunden miteinander verbrachten. Wir sprachen über die Situation im Land, die Auseinandersetzungen zwischen den Mazedoniern und den Albanern, die in Schulboykotten, verbrannten Fahnen und Tätlichkeiten gipfeln, über Religion und auch vieles andere. Jetmir wird eine bleibende Erinnerung sein, für ihn sind diese Dinge wie er sagt bedeutungslos. Man kann nur hoffen, dass mehr Menschen denken wie er.

Weiter ging es nach Ohrid, ich schaute mir die Stadt an, fuhr noch eine Stunde weiter und fand einen schönen Platz zum Zelten. Bachplätschern und Uhu inklusive.

April 28, 2008   No Comments

Tag 34 (Albanien): Tirana - kurz vor Hotolisht

Tagesstrecke: 84km
Gesamtstrecke:
2770km
Fahrzeit: 5h

Nach einer viel zu kurzen Nacht klingelte um halb 10 das Telefon in unserem Zimmer. Runter zum Frühstück und irgendwann ging es dann nach Mittag auch weiter.

Aus Tirana raus ging es den Berg hoch. Lange. Tolle Aussichten, wie diese hier:

Dann traf ich zwei Schweizer, die auf dem Weg in die Heimat waren. Sie sind einen Monat unterwegs und werden mehr oder minder die gleiche Route nehmen wie ich.

Unten im Tal ging es denn gegen den Wind wieder den Berg hoch. Wegen der Metallfabrik war ich jedoch mal froh keinen Rückenwind zu haben. Gut kann das nicht sein.

Irgendwann wurde es dunkel, ich versuchte wieder einen Zeltplatz zubekommen. Wieder wurde ich eingeladen, wieder sehr herzlich aufgenommen. Viel gemeinsame Sprachen hatten wir nicht, aber es ging irgendwie. Die Familie hatte neun Kinder, die meisten schon außer Haus. Die beiden Söhne wollen weg und ihr Glück im Ausland versuchen. Sie meinten,ob ich Hunger hätte, ich meinte, dass ich aus meinen Taschen was holen könne, da ich annahm, dass sie schon gegessen hatten. Kurze Zeit später war der Tisch gedeckt, Bohnensuppe, Nudeln, Salat, Milch von der Kuh vor dem Haus. Die Unterhaltungen waren manchmal mühsam, aber immer aufschlussreich.

Ziemlich zerschlagen ging es dann irgendwann ins Bett.

April 27, 2008   No Comments

Tag 33 (Albanien): in der Naehe von Mamuras - Tirana

Tagesstrecke: 34km
Gesamtstrecke: 2690km
Fahrzeit: 1-2h

Es sollte ein kurzer Tag auf dem Rad werden. Am Morgen kümmerte ich mich um mein Rad, brachte die neue Halterung an, die mir VDO dankenswerterweise zugeschickt hatte und ging dann mit Alex zum Schlosse von Shkanderbeg.

Am Nachmittag brach ich endlich auf, fuhr nach Tirana an vielen lachenden Kindern und mobilen Fleischereien vorbei und erreichte am frühen Abend das Zentrum.

Ich hatte mich noch einmal mit Sven verabredet, wir trafen uns, er bot an in dem freien Bett in seinem Hotelzimmer zu übernachten, was mir besser schien als lange nach etwas in Tirana zu suchen.

Nach einem Musicalbesuch von Sven und seinen Freunden war es an der Zeit auch mal wieder zu feiern. Das taten wir ausgiebig, so dass die Nacht nicht besonders lange dauerte. Sehr gute Liveband mit langer Ausdauer …

 

April 26, 2008   No Comments

Tag 32 (Albanien): Koplik - in der Naehe von Mamuras

Tagesstrecke: 81km
Gesamtstrecke: 2656km
Fahrzeit: 3-4h

Vorhang auf: Die Tür fliegt auf … und die Frau von Ujk steht im Zimmer. Es ist 5:45. Aua. Ich schlief noch mal kurz ein und dann saßen wir vor Ihrem Haus und schauten uns die aufgehende Sonne und die Gegend an. Leichte Hügel, dann der See und Berge im Hintergrund.

Nach langem Verabschieden ging es weiter. Mehr als falimenderit kann ich nicht sagen. In Shkoder angekommen wollte ich nur eine Karte kaufen und dann weiterfahren, aber es kam alles anders. Erst traf ich einen deutschen Biologen, der auf der Suche nach einer seltenen Krötenart war. Dann ging die Suche nach einem Internetcafe los.

Vorhang auf: Sven. Er fragt, was ich hier tue und ob ich Zeit hätte für ein halbe Stunde mit Studenten an der Uni zu sprechen. Ab zur Uni, wo sie ein Projekt zum Fahrradtourismus durchführen. Die Studenten wundern sich, Sven mit zwei Taschen behängt, ich mit dem Rad und dem Rest der Taschen.

War lustig und hat viel Spaß gemacht. Danach ging es ins Internetcafe, Sven und ich schauten uns noch eine Ausstellung von Fotos über Shkoder im 19. Jahrhundert an und tranken etwas. Dann war der halbe Nachmittag schon vorbei, bevor ich aus Shkoder wieder wegkam. Mit sehr gutem Rückenwind, der mich nach Süden trieb. Trotz nicht ganz leerer Straße war es trotzdem sehr angenehm.

(Knoblauch als Gluecksbringer)

Vorhang auf: Anders. Ein Tourenfahrer kommt mir entgegen. Er ist von Athen nach Schweden unterwegs, will dort einen Marathon rennen, dann weiter an die US-Ostküste, mit dem Rad durch die USA, dann nach Hong Kong und auch dort mit dem Rad durch China und zurück mit der Transsibirischen Eisenbahn. Das alles in 7 Monaten. Scheint so, als ob mein Zeitplan irgendwo zwischen seinem und dem Julia & Holm von strassenkreuzer.org liegt.

Weiter die Straße runter, irgendwann reichts und ich suche mir einen Platz zum Zelten. Wieder schwierig. Alle Wege und Straßen mit Häusern oder Zäunen. Ich frage zwei alte Männer, im Nu sind wir von Kindern mit Rädern umringt.

Vorhang auf: Alex. Auf einmal fährt ein großer Mercedes neben uns und der Fahrer meint in perfektem Englisch, was ich wolle. Suche einen Zeltplatz und so weiter. Er: “Fahr mir nach, Du bleibst heute bei mir.” Alle anderen wollen auch, dass ich zu Ihnen komme, als sie hören, worum es geht. Ich fuhr also hinter Alex auf der kleinen Seitenstraße hinterher und wir kommen bei ihm zu hause an.

Vielen Dank an Alex fürs Übernachtenlassen, an seine Schwester für supergutes Essen an an seinen Vater für den Spaß beim Flicken seines Platten.

Der Vorhang schließt sich und Markus schläft ein.

April 25, 2008   No Comments

Tag 31 (Montenegro/Albanien): Podgorica - Koplik

Der erste grosse Dank des Tages geht an Admir. Ich wollte gerade das Hotel verlassen, als ich ein Klappern am Rad hoerte. eine der Schrauben, die den Gepaecktraeger halten, hatte sich geloest. Ich hatte sie schon zuvor angezogen, bisher ohne Probleme. Jetzt war die Bohrung komplett ausgeschlagen. Meiner Ansicht nach ein Materialfehler und zwar keiner der Schraube, sondern des Rahmens. Ich wollte eigentlich einen Stahlrahmen, Velotraum konnte / wollte nicht liefern und alles, was noch uebrig war, war ein Alurahmen. Nicht ideal, aber eigentlich kein Problem. Aber nach so kurzer Zeit ist das kein gutes Zeichen. Gute Geometrie, kein guter Service, um es vorsichtig auszudruecken. Admir und ich ueberlegten, welche Optionen wir haben und beschlossen, die Schraube von der anderen Seite zu befestigen, den Kopf abzufeilen und die Schreibe mit einer Mutter zu befestigen. Sollte halten, sieht stabil, wenn auch nicht schoen aus.  

Post war der naechste Stopp … ich hatte mich von Montenegro Travel verabschiedet und wollte ein Paeckchen nach hause schicken. Die Post wollte es nicht nehmen. Es war normal zugeklebt. Es stellt sich heraus, dass die Post in Montenegro offen sein muss. Jedes Paeckchen wird durchsucht, so heisst es. Glaube ich nicht. Und Drogen und Bomben kommen anders ins Land vermute ich (jetzt wird mein Blog gerade durchsucht, ein Schlagwort ist gefallen). Im Hauptpostamt wollte die Frau mich nicht verstehen, sie warf mir verschiedene mir nicht verstaendliche Worte an den Kopf, ich meinte, sie solle es aufmalen. Ging nicht. Irgendwann kam jemand auf die Idee jemanden anzurufen und obwohl sie kein Englisch sprach, wiederholte sie was ihre Freundin gesagt hatte. Ich meinte, vielleicht sei es einfacher, wenn ich direkt mit der Freundin spreche. Nein, das sei es nicht … aber die Buecher und DVDs sind nun auf dem Weg zurueck.

Es ging nach Albanien. Das Panorama war super, Fahrradfahren eine Freude. Der Tag Pause hat hoffentlich gereich. Moscheen, dann die Grenze. Kein besonderes Problem, ich kam aufgrund meiner Strecke billiger ins Land - Danke an die netten albanischen Grenzer!

Mein erster Eindruck … schlechte Strassen. Sehr schlechte Strassen. Mein zweiter … schlechte Strassen. Vieles sehr heruntergekommen, aber tolle Landschaft. Leider auch viel Unrat ueberall, aber dafuer das hier …

Ich wechselte im esten Dorf Geld. Viel Laecheln und viel Neugier ueber das Fahrrad. Und viel Gastfreundlichkeit. Einige Male wollte ich meine Sachen zahlen, wurde nur angelacht und fortgeschickt, einmal auch aus dem Laden herausgeschubst. Freundlich gemeint. Es kostete nicht viel, aber in einem Land, das nicht gerade viel Geld hat. Meine Taschen waren jedenfalls voll mit Brot und Orangen.

Ich suchte nach einem Platz zum Zelten. Ich war zu spaet dran. Auf einem Seitenweg versuchte ich mein Glueck. Es war abzusehen, dass es nichts werden wuerde, zuviel Bebauung. Ich traf Idriz mit seiner Familie, fragte nach einem Platz zum Zelten. Er meinte in italienisch, ich solle in seinem Haus schlafen, morgen wieder weiterfahren. Essen gebe es auch … kein Problem. Die Familie war einfach toll …. die juengste Tochter (11) sprach franzoesisch und wir unterhielten uns so gut es ging. Dann stellte sich heraus, dass ich beim Bruder uebernachten wuerde. Also das Rad wieder woanders hin und dort essen. Die Gastfreundschaft war unglaublich, jeglicher Versuch etwas beizusteuern, wurde rundheraus abgewiesen. Deftiges Essen auf jeden Fall. Wir unterhielten uns auf die ein oder andere Weise, sie meinten immer wieder, dass sie nicht glauben koennen, dass ich nicht verheiratet sei und keine Kinder habe. Sie sprachen ueber ihre Kinder in Italien, Berlusconi war nicht gut gelitten. Ein schoener Abend … vielen Dank fuer alles!!!!

April 24, 2008   No Comments

Tag 30 (Montenegro): Ruhetag in Podgorica

Tagesstrecke: 0km
Gesamtstrecke: 2530km
Fahrzeit: 0h

Langsamer Start in den Tag … es regnete mal wieder. In Strömen. Ein paar Dinge erledigt … ich fand Ersatz für mein Schweizer Taschenmesser, was ich in Cetinje gefunden hatte, war nicht wirklich das, wonach ich gesucht hatte.

Als ich im Hotel war, traf ich Leroy. Wir redeten kurz und es stellte sich heraus, dass er Jazzschlagzeuger ist und mit einer Gruppe heute abend ein Konzert gab. Nichts wie hin dachte ich … und es war klasse. Roland, der Pianist meinte zwar später die Kombination hätte so noch nie zusammeng gespielt, aber das merkte man überhaupt nicht. Die Sängerin mit kraftvoller Stimme, der Pianist super, gleiches galt für Kontrabass und Schlagzeug. Die beiden sind wohl in der New Yorker Jazzszene keine Unbekannten.

Auf dem Weg zurück traf ich wieder einige Straßenkinder, Alter so zwischen 7 und 10, zwei oder drei mit Zigaretten im Mund und alle versuchten von Passanten Geld zu erhalten.

Um auf einer positiven Note zu enden … der Reiseführer hält überhaupt nichts von Podgorica. Es gibt auch nicht viel zu sehen. Aber das Nachtleben ist doch um einiges lebendiger, als es der Text im Reiseführer hätte erwarten lassen.

April 23, 2008   No Comments

Tag 29 (Montenegro): irgendwo in der Nähe von Virpazar - Podgorica

Tagesstrecke: 46km
Gesamtstrecke: 2530km
Fahrzeit: 2h

Wachte auf und fand dieses Pferd, das rund um mein Zelt herumgaloppierte und sich ansah, was da auf seiner Weide gelandet war. Ich war wohl harmlos genug, nach 10 Minuten zog es wieder ab.

Es war nicht viel los heute. Die Frösche boten Hintergrundmusik für die wenigen Fahrkilometer heute. Ich kam nach einem ruhigen Morgen mittags in Podgorica an und machte mich auf den Weg zum Büro von Montenegro Travel. Webseite auf den neuesten Stand gebracht und verschiedene andere Dinge organisiert. Noch immer nicht wirklich gesund für die Nachts ins Hotel in der Hoffnung, dass es danach wieder besser geht.

April 22, 2008   4 Comments

Tag 28 (Montenegro): Njegusi - Feld in der Nähe von Virpazar

Tagesstrecke: 69km
Gesamtstrecke: 2485km
Fahrzeit: 4h

Es ging heute besser, keine Atemprobleme mehr in der Nacht. Ich fuhr ziemlich bald aus Njegusi los und brachte den letzten Teil des Anstieges von Kotor nach Cetinje hinter mich. Das Panorama immer noch sehr beeindruckend. Jedoch immer leicht dunstig, hoffentlich kein Anzeichen für schlechtes Wetter.

Abwärts ging es nach Cetinje, der früheren Hauptstadt, umringt von Bergen und immer noch Sitz des Präsidenten. Irgendwie gab es dort wohl was umsonst. Es standen und saßen eine Reihe von Menschen vor dem Amtssitz, rausbekommen, warum sie da standen und saßen habe ich leider nicht.

Ich schaute mir Cetinje an, brachte die Webseite auf den neuesten Stand und sprach mit dem Sohn des Internetcafebesitzers. Er lernt durch eine Webseite von der Universität Montana Englisch (und durch Counterstrike wie mir scheint) und verließ die Stadt.

Hat ein nettes Flair, viel los in den Cafes. Raus aus der Stadt heißt auch erstmal den Berg hoch, aber das war sehr kurz, es ging dann steil bergab nach Rijeka Crnojevica, einem kleinen beschaulichen Dort mit Marmoruferpromenade und schönen Brücken.

Von denen hätte ich mal die zweite nehmen sollen und hätte mir einen guten Anstieg und Umweg erspart. Rauf und runter ging es nach Virpazar am Skadarsee. Kirsi hatte “abwechslungsreiche Landschaften” versprochen. Die bekam ich auf jeden Fall. Durch kleine Dörfer und enge Täler mit tollen Ausblicken auf den See zur Linken kam ich schlussendlich in Virpazar an, das ich mir viel größer vorgestellt hatte. Ein schöner Platz zum Campen war rasch gefunden, komplett mit Froschkonzert zum Einschlafen.

April 21, 2008   1 Comment