Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Posts from — November 2008

Tag 252 (China): km Markierung 82 auf der G310 - das Gelbe Meer (keine Ahnung, was ich hier schreiben soll)

Tagesstrecke: 61km
Gesamtstrecke: 15,404km
Fahrzeit: 3-4h, aber im Ernst: wen interessiert das?

Das Gelbe Meer. Und ich.

Ich bin da. Am Gelben Meer. Heute. Etwas weniger als 10 Monate hat es gedauert. Damals hatte ich angefangen im Schwarzwald in die Pedale zu treten und nun bin ich am anderen Ende des Kontinents angekommen. Die Idee war ja nicht nach Peking zu radeln, sondern ans Gelbe Meer. Das lag nun vor mir. Als ich mich naeherte, flossen Traenen meine Wangen herunter - eine Sturm der Gefuehle in mir. Und viele Erinnerungen der Reise. Dann roch ich die salzige Luft. Dann lag es vor mir.

Das Ende der Reise in vielerlei Hinsicht, aber wohl nicht wirklich. Sowas dauert und geht wohl nie ganz zu Ende. Ich hatte keine wirkliche Ahnung vor 10 Monaten, wie es vielleicht sein wuerde, wenn ich ankomme und auch heute morgen hatte ich das noch nicht. Ich liess es einfach auf mich zukommen. Und die Gefuehle waren ueberwaeltigend als ich die letzten Meter hinter mich brachte und mich dann am Meer einfach nur hinsetzte. Ich versuche das mal irgendwie in Worte zu fassen:

- Freude: ich hab’s geschafft!, vom Schwarzald bis zum Gelben Meer

- Unglaube: habe ich das wirklich getan?, vom Schwarzwald bis zum Gelben Meer? Zwick mich mal einer!

- Dankbarkeit: dafuer, dass ich gesund und heil angekommen bin; ich weiss, das einige sich Sorgen gemacht haben; ich bin froh, nie einen Unfall gehabt zu haben (auch wenn es mehrfach eng war), niemals ernsthaft verletzt war und nie in persoenlicher Gefahr war

- leichte Anfluege von Wehmut: waehrend ich froh war, hier zu sein ist das nun auch das Ende eines Abschnitts; die fast gaenzlich von Freiheit gepraegten Tage sind nun wohl vorbei … und ich werde sie bitter vermissen

- Einsamkeit: ich war alleine am Meer, keiner, der mich in Empfang genommen haette; irgendwie war das wohl auch gut so - alleine mit sich zu sein in diesem Moment und seinen Gedanken nachhaengen; aber zum ersten Mal in vielen Monaten fuehlte ich mich tatsaechlich alleine

- Erschoepfung: die letzten Wochen waren anstrengend und haben mir ziemlichl viel abverlangt, sowohl koerperlich, aber auch emotional; als ich so da sass, konnte ich die Wellen der Erschoepfung foermlich ueber mich hereinbrechen fuehlen

- und eine ueberwaeltigende und grosse Leere, die sich zu oeffnen begann … das alles hinter mir zu lassen wird nicht einfach, aber die Erinnerungen an diese Reise werden immer bei mir sein

Haben sich die ganzen Strapazen der letzten Wochen und Monate gelohnt? Ich weiss es nicht und will mir dazu gerade nicht so viele Gedanken machen. Vielleicht jetzt nur so viel: ich glaube schon. Waehrend der letzten Tage und Wochen habe ich eine Vielzahl von Nachrichten erhalten, die den Tenor hatten: Danke, dass ich mit auf der Reise dabei sein darf. Das war mehr, als ich erhoffen durfte. Ich selbst habe so viel von dieser Reise mitgenommen, dass ich das nicht in Worte fassen kann. Aber vielleicht kam das in den letzten Monaten ja auch so rueber.

Und vor allem will ich mich bedanken: bei DIR! Genau, Dir. Ohne die Leser des Blogs haette ich das nicht geschafft. Daher: vielen, vielen Dank.

 

Und nun einige Rohdaten:

Gesamtstrecke auf dem Rad: 15,404km

Strecke mit anderen Mitteln: ca. 1,300km

Hoehenmeter: weit ueber 100km

Reisetage: 252

Platten: 0

Hilfreiche Menschen: zu viele, um sie zu zaehlen

Der Tag begann irgendwie merkwuerdig. Ich fuehlte mich nicht schlecht, ich fuehlte mich nicht gut. Ich war da und ich wusste, dass ich die Kueste erreichen wuerde. Und ich wusste, dass heute die Tour auch zu Ende sein wuerde. Das hier nahm ich als gutes Omen.

Und so machte ich mich auf den Weg und rollte die Strasse lang. Die km Markierungen flogen nicht an mir vorbei, es ging langsam voran. Aber ich wusste, dass ich ankommen wuerde. Ich machte irgendwann Pause:

Und fuhr dann weiter. Ich beschloss nach Norden zu fahren, um so eine groessere Stadt zu umgehen. Und dann fuehlte ich, wie ich ans Meer gezogen wurde. Riechen konnte ich es nicht, dazu stand der Wind falsch. Aber ich wusste, dass ich nahe dran war und irgendwann machte ich mich ab von der grossen Strasse und bog nach Osten. Ich faedelte mich ueber kleine Strassen und machte einfach weiter. Dann kam ich an einen Fluss mit einem Damm und einer Strasse drauf. Entlang dem Fluss musste es zum Meer gehen. Ich wollte endlich ankommen. Und dann auch wieder nicht. Aber eigentlich schon. Und dann sah ich zwei grosse Gebaeude, einen km von einander entfernt. Fluttore. Das musste das Meer sein. Eine Baustelle. Dann konnte ich die Salzluft riechen. Und dann war ich da, setzte mich einfach nur hin.

    

Ich weiss nicht, wie lange ich so da sass, aber ich machte mich irgendwann auf den Weg nach Ganyu und fuehlte wie die Wellen der Erschoepfung ueber mir zusammen brachen. Hatte ich so noch nie gespuert. Ich ging in die Stadt, machte nicht viel, duschte lange …

Es wird noch eine Reihe von Eintraegen hier geben. Ich fahre nun nach Peking mit dem Bus und dann geht’s erst mal nach Deutschland.

November 30, 2008   3 Comments

Tag 251 (China): Quan He - km Markierung 82 auf der G310 (fast da)

Tagesstrecke: 124km
Gesamtstrecke: 15,343km
Fahrzeit: 6-7h

Es ging frueh los, nachdem ich die Nacht mit den Wanderarbeitern verbracht hatte … die relativ wenig schnarchten. Ich hatte leichten Wind von vorne und am Anfang war es ein wenig frisch, aber alle in allem war es ein guter Anfang. Der Koerper fuehlte sich besser an als gestern. Ich machte frueh - nach 40km - Pause, um die Webseite auf einen relativ neuen Stand zu bringen und fuhr dann weiter.

Der Rest des Tages ging ueber leicht rollendes Gelaende, alles moegliche wurde verkauft …

das da …

 

Und wenn jemand behauptet, dass ich schwer beladen sei, dann schaut mal hier …

 

Ich ueberquerte unzaehlige Fluesse und Kanaele. Gegen Nachmittag wurde das Fahren dann muehsamer. Ich war ziemlich fertig und konnte kaum noch. Aber auf der anderen Seite habe ich ein gutes Gefuehl, dass ich die letzten km auch noch hinter mich bekommen werde. Hier ist der Grund …

Je naeher ich der Kueste komme, desto mehr Bilder von der Tour tauchen vor meinem inneren Auge auf. Ostereier, die ich bekommen habe waehrend ich noch in Deutschland war, wie mir in Griechenland geholfen wurde, als ich keinen Platz zum Zelten fand usw.

Am Abend fand ich noch eine Unterkunft, die wieder so gut wie nichts kostete. Doppelt so viel wie gestern, aber verdoppele mal so gut wie nichts und es ist immer noch wenig.

November 29, 2008   No Comments

Tag 250 (China): Dangshan - Quan He (geht schon irgendwie)

Tagesstrecke: 120km
Gesamtstrecke: 15,219km
Fahrzeit: 7-8h 

Ich hatte schlimme Magenschmerzen die ganze Nacht ueber. Viel schlafen konnte ich wegen des Laerms unter meinem Fenster auch nicht, der nahm wenn ueberhaupt nur zu, je spaeter oder frueher es wurde. Mein Koerper scheint einfach nicht mehr der gleiche zu sein.

Aber irgendwie ging es am Morgen doch aufs Rad und ich verliess Dangshan und beschloss, dass ich es irgendwie versuchen wuerde. Und dann halt eine Umdrehung nach der anderen. 10, 20, 30 und immer weiter ging es mit den km. Es war eine langsame Angelegenheit, aber ich kam nach Xuzheng, eine weitere Millionenstadt. Hier fand ich ein Internetcafe und dann machte ich mich wieder auf den Weg. Nur noch 30km weiter. Ich blieb in einem Bauernhaus, was so gut wie nichts kostete. Die Alternative waren 20km Umweg, das mache ich nicht mehr.

Ich ass einfache Dinge, die den Magen nicht belasten, Aepfel, Bananen und Kekse. Das ging auch ganz gut. Aber ich bin ziemlich fertig und auch ein wenig am Ende koerperlich. Sonst ist alles klar. Aber ich habe keine Lust mehr auf Kopf-, Magen- und Gliederschmerzen. Aber es sind nur noch 200km - knapp zwei Tage.

Auf der anderen Seite schaue ich mir diese Karte an und realisiere dann mal wieder wie weit ich mit dem Rad gefahren bin. Oh Mann …

November 28, 2008   No Comments

Tag 249 (China): km Markierung 468 auf der G310 - Dangshan (15,000km & Bretzeltraum)

Tagesstrecke: 143km
Gesamtstrecke: 15,099km
Fahrzeit: 7h 

Heute nacht hatte ich einen tollen Traum … Bretzeln mit Nutella, eines der ersten Dinge, die ich mir besorgen werde, wenn ich wieder in Dland bin. Meinem Vater straeubt sich bei dem Gedanken zwar alles … aber was solls?

Dies war mal wieder ein langer Tag und viel passierte nicht. Ich kam hieran vorbei

und auch daran …

und auch hier …

Es ist hier alles flach mit viel, sehr viel Muell ueberall. Die Umwelt wird hier zu allem benutzt, man findet so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann.

Momentan geht es darum, anzukommen und die langen Tage scheinen mich langsam einzuholen. Heute war keine Ausnahme. Es war viel laenger als ich geplant hatte und ich hoffe, dass ich das noch irgendwie durchhalte. Hier in Dangshan (ziemlich uebel, das Hotel, die Stadt usw.) fuehle ich mich ziemlich am Ende und auch nicht besonders gut.

November 27, 2008   No Comments

Tag 248 (China): Restaurant bei km Markierung 652 auf der G310 - km Markierung 468 auf der G310 (wie lange kann ich noch so weiter fahren?)

Tagesstrecke: 165km
Gesamtstrecke: 14,956km
Fahrzeit: 7h 

Es war einer jener Tage, an denen es das Beste und das Uebelste gab. Das Beste gabs gleich zu Anfang und auch am Nachmittag. Das Uebelste am Abend.

Am Morgen waren die Leute munter und machten sehr leckeres Fruehstueck. Bezahlen konnte ich fuer das alles nichts. Das war fuer sie keine Frage. Am Abend war schon klar geworden, dass sie Christen waren und irgendwann verstand ich auch, warum sie mir staendig dieses Buch zeigten. Lesen konnte ich nichts, aber die Karten am Ende waren eindeutig. Vielen, vielen Dank fuer alles …

Aus technischen Gruenden … raeusper, raeusper … kann ich die Fotos hier nur in kleinem Format zeigen.

Die Nacht selbst war unangenehm, zu viel Laerm von der Strasse, die nicht wirklich weit weg war. Und zu viel Huperei … Volkssport hier.

Einmal auf dem Rad hatte ich einen unglaublichen Rueckenwind, der fast den ganzen Tag andauerte. Ich fuhr ueber die letzten Huegel … ab jetzt ist wohl wirklich nur noch flach. Die Kuestenebene beginnt hier. Und dann kam ich in diese grosse und ziemlich geschaeftige Stadt und machte mich auch gleich wieder davon. Beeindruckend war sie nicht. Aber nicht auf der G310. Die haette ich zwar gefunden, aber es gab eine neue Strasse nach Kaifeng. Und die war klasse zum km-fressen. Das tat ich auch.

Ich kam um kurz vor 14 Uhr in Kaifeng an, das Ziel fuer den Tag. Aber nach einer Zeit im Internetcafe beschloss ich den Wind auszunutzen und weiter zu fahren. Ich will fertig werden. Muss mir aber gleichzeitig meine Kraefte einteilen. Es ist noch eine Weile. Oder meinen Koerper austricksen. Auch wenn ich nicht weiss, wie das gehen soll.

Und als es dunkel zu werden beginnt taucht auch ein Hotel auf. Alle sind gluecklich, die Leute freuen sich irgendwie. Bis auf einen. Den Eigentuemer. Der wedelt mit seinen Haenden und wimmelt mich mal wieder ab. Ich konnte es nicht fassen. Verkehr auf der Strasse, hier ein Hotel und auch noch gut. Dann die Dunkelheit. Ich war wuetend. Und liess es ihn wissen. Haette ich vielleicht nicht tun sollen, aber es nervt mich einfach an, wenn so was passiert. Bin kein Chinese und daher kann ich hier nicht uebernachten. Super.

Ich musste noch 5km weiter durch die Dunkelheit und dann fand ich eine ziemlich verdreckte und ungemuetliche Unterkunft, aber daneben war das Essen wenigstens lecker.

Heute wurde mir richtig bewusst, dass die Tour bald zu Ende ist. Und auf eine Art bin ich deswegen auch wehmuetig. Ich gebe das zu … aber das ist wohl normal.

November 26, 2008   No Comments

Tag 247 (China): Luoyang - Restaurant bei km Markierung 652 auf der G310 (weiter hoch und runter)

Tagesstrecke: 151km
Gesamtstrecke: 14,791km
Fahrzeit: 8h 

Ich kam Gott sei Dank um Luoyang herum und nahm weite rdie G310 und entkam so dem Stadtverkehr. Ich kroch aus meinem Schuppen fuer die Nacht heraus und wurde von vielen Motorraedern und Arbeiterbrigaden geweckt, die in der Naehe im Militaerstil liefen und dabei Lieder sangen. Auch eine Art den Morgen zu beginnen.

   

Und es gab weiter Kraftwerke ueberall und das ist ja nichts Neues. Es war am Anfang ein wenig muehsam und nach 50km machte ich meine erste Pause in Yanshi. Dann nahm ich den falschen Weg, aber der war schoen.

Dann uebler Belag fuer eine Weile, die Schilder wiesen aber wieder in die richtige Richtung, nur habe ich wohl den Abzweig verpasst und kam woanders heraus. Naemlich in Richtung auf den Gelben Fluss, den ich sonst nicht mehr gesehen haette. Also, nichts wie hin.

Das alles war ein Riesenumweg, aber es lohnte sich finde ich. Die Richtung nach Zhengzhou sah einigermassen flach aus auf meiner Karte, war sie aber nicht. Es gab ncoh einige gute Anstiege …

Ich wollte dann noch fuer die Nacht einkaufen und kam in ein Restaurant statt in ein Geschaeft. Ich fragte nach einer Moeglichkeit zu uebernachten, Hotels gebe es keine. Nach einer Weile meinten sie ich solle hier bleiben, das sei kein Problem. Das Essen war sehr, sehr lecker und die Leute extrem zuvorkommend. Ganz anders als an den Tagen zuvor. Der Besitzer wollte, dass ich im gleichen Raum wie er schlafen sollte, aber das konnte ich abbiegen. Das Schnarchen in der Nacht bestaetigte meine Befuerchtungen.

Es war alles ziemlich ermuedend, aber schoen. Ich will nun endlich das Gelbe Meer erreichen, ich gebe es zu. Und muss mal sehen, ob ich noch einen Tag Pause einlegen werde. Ich sollte das wohl tun, aber wer weiss …

November 25, 2008   No Comments

Tag 246 (China): Schuppen bei km Markierung 931 auf der G310 - Luoyang (ueberall Kraftwerke)

Tagesstrecke: 174km
Gesamtstrecke: 14,640km
Fahrzeit: 9h 

Ich verliess den Schuppen frueh morgens und machte mich auf die Socken.

Ich wollte km fressen und das tat ich auch. Ist das, was momentan angesagt ist. Ich machte mich ueber eine grosse Portion Daudse her und dann ging es weiter. Und dann sah ich km Markierungen fuer die G209. Was? Wo kommen die her? Die falsche Strasse? Abzweig uebersehen? Die G209 und die G310 ueberlappen hier und die Markierungen der G209 sind wohl wichtiger, daher das Ganze. Das wurde mir von zwei LKW Fahrern bestaetigt, die mich gleich noch mit einer Grapefruit und vielen Mandarinen versorgten. Muss mein Chinabild wohl etwas revidieren. Und dann ging es weiter und weiter.

Ich passierte km Markierung 888 und auch die 777 heute.

Es ging auch laufend rauf und runter und das nicht zu knapp. Und es war anstrengend. Ich dachte die Huegel sind langsam hinter mir, aber da lag ich wohl falsch.

Und ich wusste auch nicht wie weit ich fahren wuerde. Ich hatte guten Rueckenwind. Und dann kam ich in die Gegend von Luoyang - nochmal richtig rauf - und hoerte auf, bevor ich dort war. Es war dunkel und viel sehen konnte ich nicht. Von ueberall kamen Motorraeder und Fahrraeder und Autos auf mich zu (rechts fahren ist nur angesagt, aber gilt nicht wirklich hier) und dann bog ich ab. Und zum Glueck fand ich wieder einen Schuppen und war froh dort drin zu sein. Es war zwar eng, aber OK.

Was mich wunderte und auch ein wenig erschreckte waren die vielen Kraftwerke ueberall. Und ich meine ueberall. Ich sah zu einem Zeitpunkt vier davon in jeder Himmelsrichtung eines. Aber die ganze Verlagerung der Produktion und das Outsourcen fuehrt wohl dazu.

Aber es gibt auch Windturbinen. Mitten im Kohleland. Hier ist ein Bild davon - Kohle links und Windturbine auf der rechten Seite.

November 24, 2008   No Comments

Tag 245 (China): km Markierung 1046 auf der G310 - Schuppen bei km Markierung 931 auf der G310 (Verschmutzung)

Tagesstrecke: 114km
Gesamtstrecke: 14,466km
Fahrzeit: 6h 

Viel gibt es nicht zu schreiben. Es war ein grauer und trueber Morgen. Ich merke, wie die Verschmutzung hier staerker und staerker wird. Meine Lungen haben manchmal gebrannt. Aber vielleicht ist das auch Einbildung. Wer weiss.

Dann kam ich in laendlichere Gegenden und der Himmel wurde auch mal wieder blau. Und bergig war es den ganzen Tag. Vor ein paar Tagen dachte ich, dass ich wohl die letzten Huegel rauf und runter fahre. Voll daneben. China ist immer anders, als man denkt. So sah es haeufig aus. Ein Anstieg nach dem anderen. Rauf und runter. Aber das Ganze war machbar und machte auch Spass.

Ich bin nun weniger als … Trommelwirbel … 1000km von der Kueste weg. Naja, wenn ich auf der Autobahn fahren wuerde, dann weniger als 880km. Aber das darf ich nicht. Aber ich komme der Kueste ja naeher und naeher. Daumen druecken, dass alles gut geht.

Ich fand einen kleinen Schuppen … war hundemuede. 

November 23, 2008   No Comments

Day 244 (China): Xian - km marker 1046 on G310 (Terracotta Army marches on)

Tagesstrecke: 112km
Gesamtstrecke: 14,352km
Fahrzeit: 6h 

Ich kaufte noch was ein und dann ging es in das Chaos des Verkehrs in grossen chinesischen Staedten, nicht dass in kleineren Orten viel besser waere. Und schlussendlich fand ich auch die Terracotta Armee. Orientierung war nicht einfach, Schilder gab es manchmal keine und so waren andere Strassen, die Eisenbahn und die Sonne meine Bezugspunkte. Aber bevor man an die Soldaten kommt eine kleine Reise nach Aegypten … 

Also ich so ausserhalb eines Mausoleums stand (ich wollte nicht rein), merkte ich wie ich fotografiert wurde. Ich schaute ein wenig verwundert und die Person stellte sich als Ping / Sara heraus. Ping ist ihr chinesischer Name, Sara der englische. Wir verbrachten die naechsten paar Stunden zusammen und besuchten gemeinsam die Terracotta Armee. Und die ist ziemlich beeindruckend.

 

Hier ist das, was eine kleine Grube genannt wird …

Und das ist hier ist die grosse Grube und die ist riesig. Kommt hoffentlich auf dem Bild raus. Und sehr beeindruckend. Die Anzahl der Soldaten ist wohl nur von der Zahl der Besucher uebertroffen. Die war heute wohl klein.

Einige Detailaufnahmen …

    

   

   

Ich bin froh, dass ich Ping getroffen habe. Sie brachte einige Dinge auf die Reihe, die ich in den letzten Tagen erlebt habe und teilte mir ihre Meinung dazu mit, bestaetigte einige Annahmen, meinte andere seien vielleicht nicht ganz richtig. Und sie ist sehr nett. Danke fuer das erste Foto … 

Ausserdem gab es - wie sollte es anders sein - Aerger mit dem Rad. Wohin damit? Man konnte seine Taschen abgeben, aber ein Rad ist keine Tasche meinte ein Polizist. Mir war das egal und ich stellte das Rad dort ab. Er war sauer, aber ich hoffte, dass alles OK sein wuerde. War es auch schlussendlich. Aber nervig, wie immer.    

Der Rest des Tages war ein wenig unergiebig, was die Gegend anging. Ich fand endlich die G310, auf der ich wohl bleiben werde.

Gegen Abend machte der Nebel alles ein wenig schwierig, aber schlussendlich fand ich ein kleines Hotel an der Strasse (kein Schild) und nette Leute dort. War lustig.

November 22, 2008   No Comments

Tag 243 (China): Ruhetag in Xian II (umsehen, im Netz herumtreiben und sonst nicht viel)

Der Plan fuer heute war eine Moschee ansehen und dann noch eine Pagode und das sollte es auch gewesen sein. Die Moschee sieht nicht so aus, wie man sich das vorstellt … amb besten selbst ansehen. Der Stil ist halt eher chinesich, was die Form angeht. Aber die Kopfbedeckung ist doch recht eindeutig. Ausserdem war mein Kommentar, dass die Moscheen von Tempeln abgeloest werden doch recht verfrueht. Bisher gab es eine grosse Zahl von Moscheen.

   

Dann ging es zu einer grossen Pagoda im Sueden der Stadt. Ziemlich gross. Viele Touristengruppen, die auf dem Platz davor untergehen oder nicht dorthin kommen, weil die Busse woanders halten.

Und hier ist die Pagode in der Grossaufnahme.

 

Viele kleine Dinge gibt’s auch zum Ansehen …

    

 

Ansonsten habe ich viel gegessen und nicht viel anderes getan. Ich verlasse Xian morgen wieder und werde dann die restliche Strecke ans Gelbe Meer fahren. Das sind noch ca. 1200km, also einigermassen ueberschaubar. Auch wenn sich das merkwuerdig anhoeren mag. Auf die eine Art bin ich froh, auf die andere nicht, muss mir dazu die naechsten Tage mal Gedanken machen. Und es kommt wahrscheinlich am Ende auch noch Regen und Schnee auf mich zu. So jedenfalls der Wetterbericht. Morgen soll es losgehen.

November 21, 2008   No Comments