Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Posts from — April 2008

Tag 27 (Montenegro): irgendwo vor Kotor - Njegusi

Tagestrecke: 38km
Gesamtstrecke: 2416km
Fahrzeit: 3h

Keine gute Nacht. Zu oft hustenderweise und verschnupft aufgewacht. Verschiwtzt dazu. Ich beschloss es ruhig anzugehen, trank heissen Zitronentee und genoß die Umgebung. Klarer blauer Himmel, spektakuläre Szenerie. Ich fuhr nach Kotor und bin froh beide Gesichter gesehen zu haben, das dunkle leicht bedrohliche Gesicht der Bucht, aber auch das heitere.

Ich lief durch Kotor und beschloss irgendwann etwas zu essen. Ein amerikanisches Pärchen frage mich über meine Tour und meinte - da ich das Fahrrad irgendwo für den Besuch der Festung oben am Berg lassen wollte -, dass ihr Hotel vielleicht bereit wäre. Waren Sie - Hotel Rendez Vous.

Sehr schöne Ausblicke, ein wenig anstrengend hochzukommen, aber auf jeden Fall sehr lohnend. Ich dachte, ich hätte die Bucht in ihrer ganzen Schönheit gesehen. Nicht so ganz.

Dann fuhr ich weiter. Ich wollte nicht weit fahren und es ruhig angehen lassen. War ja noch ein wenig krank. Kirsi vom Touristenbüro Montenegro hatte vorgeschlagen, dass ich die Strasse über Cetinje nehmen sollte und zwar die alte Strasse.

Ich natürlich total unvorbereitet und ließ es auf mich zukommen. Es ging bergauf, so viel war klar. Gestern hatte ich die Klippen erwähnt, die steil ins Meer abfallen. Heute bin ich so eine raufgefahren. Erst dachte ich, die Straße würde um den Berg herum gehen, dann kam sie zurück und langsam wurde mir klar, dass die Reflektionen, die ich zuvor gesehen hatte Autos waren. Auf meiner Straße. Ganz weit oben. In was hatte Kirsi mich hineingeritten?

Es war nichts anderes als genial. Ich fuhr langsam und beständig die nicht allzu steile Straße empor. Dachte auch, dass ich das meiste schon hinter mir hätte. Aber dem war nicht so. Dafür entschädigte das Panorama, wurde immer spektakulärer je weiter es nach oben ging. Die Berge, die ich gestern von unten betrachtet hatte, waren nun unter mir.

Oben angekommen genoß ich einfach die Aussicht. Es war grandios. Die andere Seite wieder komplett anders. Ein Hochplateau mit grünen Wiesen und einem kleinen Dorf. Mein Reiseführer sprach von wenigen Übernachtungsmöglichkeiten in Cetinje, also beschloss ich hier im Zelt zu übernachten. Der Wirt eines Restaurants meinte, ich sollte bei ihm auf der Wiese zelten, das sei kein Problem.

April 20, 2008   No Comments

Tag 26 (Kroatien/Montenegro): irgendwo hinter Cilipi - irgendwo vor Kotor

Tagesstrecke: 77km
Gesamtstrecke: 2378km
Fahrzeit: 5h

Ich wachte häufig auf in der Nacht - Schnupfen, verstopfte Nase, Husten und leicht fiebrig. Schon vor einigen Tagen hatte ich ein Kratzen im Hals und der Wind und Regen waren wohl auch nicht hilfreich.

Ich fuhr gen Montenegro und wollte in der ersten Stadt ein Zimmer suchen und mich dort eventuell einfach nur ausruhen. Der kroatische Grenzposten ist oben auf dem “dicken Berg” und wieder gab es keinen reibungslosen Grenzübertritt. Ich dachte noch, dass alles bisher einfach dummer Zufall gewesen sei. Aber es kam wieder anders. Der erste winkte mich weiter, dann schaute ich mich um und plötzlich bellte einer rechts neben mir, was ich hier wolle. Ich meinte: “Ausreisen.” Er hatte nichts zu tun, las ein Magazin. Ich solle hinter die Autos in die Schlange. Es regnete heftig. Ich: “Kann ich hier warten, bis ich dran bin?” Kurze Antwort: “Nein!” “Das ist ein Scherz.” Kurze Antwort: “Nein!” Ein letzter Versuch mit mitleidigem Gesicht: “Es regnet in Strömen und die Schlange geht raus bis weiter vor das Dach.” Achselzucken bei ihm. Bei mir auch. Ich ging zwei Meter zurück, stellte das Rad ab und verschränkte meine Arme. Ich wollte da nicht hin. Ich versperrte niemandem den Weg, schaute mir das letzte Auto an und wollte mich danach einreihen. Unter dem Dach. Eine kroatische Aufforderung hinter me. Umdrehen? Lieber nicht. “Pass her!” Dann ging er 10 Minuten mit meinem Pass weg. Ein Bus voller Kosovaren hatte dies beobachtet, der Busfahrer sprach mich an, alle schüttelten den Kopf. Auch sie wurden nicht gerade freundlich behandelt. Wir unterhielten uns eine Weile, bis mein Reisepass auf meine Brust geklopft wurde und mein “Danke!” nur mit einem bösen Blick erwidert wurde. Kopfschütteln und Augenrollen bei den Kosovaren.

Es ging runter und die Grenzkontrolle nach Montenegro hinein hätte nicht anders ausfallen können. Freundlicher Mann, Lächeln auf dem Gesicht,wollte wissen, wo ich hinfahre und schüttelte darüber den Kopf, meinte aber “Viel Glück!” und ließ mich davon.

Schöne Stadt - Herzeg Novi. Ich fand ein Internetcafe und brachte die Webseite auf den neuesten Stand, die Sonne kam heraus und irgendwie zog es mich nach einem kurzen Rundgang weiter. Was dann kam, war nur genial. Es war nicht richtig sonnig, sondern immer noch türmten sich graue Wolken über mir. Ich fuhr in den Fjord von Kotor ein. Traumhafte Kulisse. Dunkles Wasser zur rechten, steil und hochaufragende Klippen zur Linken. Schon irgendwie dramatisch die Szenerie. Ich beschloss nicht die Fähre nach Kotor zu nehmen, sondern den Umweg den Fjord entlang zu nehmen. Es war jeden km wert. Es ging mir zwar nicht toll, aber ich fuhr langsam durch kleine Dörfer, an Wasserfällen vorbei, sah den wohl besten Platz für ein Basketballfeld, den man sich vorstellen kann. Die Dörfer haben ihren Charme, nicht vollständig renoviert, aber gerade deswegen noch urtümlich.

Irgendwann holte ich mir was zum Trinken, wurde von einem angesprochen, ob ich was zum Übernachten bräuchte. Ich wollte eigentlich nach Kotor, sprach kurz mit Dusan und seiner Frau, nette Leute und meinte, dass ich es mir überlegen würde. In Kotor selbst war nicht viel zu bekommen, für eine Nacht schwierig, Fahrradfahrer, alleine, ausgebucht … Es gab dann einen Platz, aber ich beschloss die 8km zurück zu fahren und bei Dusan das Appartment zu nehmen, der Preis war gut, die Aussicht super. Wir sprachen noch eine Weile über alles Mögliche, die EU (er mag sie nicht), seine Familie (seine 8-jährige Tochter spricht super deutsch), das Leben in Montenegro (wird langsam spürbar besser) und den Bauboom (einfach umsehen).

Bin immer noch nicht wirklich fit. Werde morgen entscheiden, ob ich einen Tag Pause einlege und mir Kotor genauer ansehe.

Nächstes Mal wird es kürzer. Versprochen.

Und wie fast immer, gibt es auf der flickr Seite mehr Bilder.

April 19, 2008   No Comments

Tag 25 (Bosnien-Herzegovina/Kroatien): Neum - irgendwo hinter Cilipi

Tagesstrecke: 86km
Gesamtstrecke: 2301km
Fahrzeit: 6h

Eigentlich wollte ich nur schreiben: Im Südosten nichts Neues.

Dann änderte sich alles und zwar zum Guten. Wind und Regen waren wieder da als ich aufwachte, schienen nicht weg gewesen zu sein. Ich wollte aber bis Dubrovnik kommen - trotz Regen und Wind. Am Anfang ging es - dann wieder so wie gestern. Windböen von vorne links und rechts und frontal. Regen auch von vorne. Grenzübertritt mit erschreckend unfreundlichen Beamten, der mich erst rüberwinkt und dann zum Kollegen schickt. Kurz nach der Grenze ein Anstieg und es fing richtig an. Unerfreulich. Irgendwann hörte ich auch mich darum zu scheren und fuhr weiter. Der Regen war da, der Wind auch, ich auch. Irgendwann kam ich an Dubrovnik vorbei, rechts im Regen. Keine Lust reinzufahren und kalt zu werden. Ich wollte nach Cavtat weiter. Vorbei am Hotel Orlando, in dem ich als 8-jähriger mal einen Urlaub verbracht hatte. Im Krieg zerstört worden, aber die weiss-orangene Fassade war mir irgendwie noch in Erinnerung.

Kurz vor Cavtat traf ich Marko. Wieder ein Marko. Wir unterhielten uns, der Regen hatte aufgehört. Er war mal in Heidenheim zum Arbeiten, seine Töchter sind dort geboren. Warum ich bei dem Wetter auf dem Rad sei, wir müssten was für mich finden, aber ich solle erst mal zu ihm kommen und dann würden wir uns auf die Suche machen. Er wolle mir helfen.

Alles war ausgebucht oder wird renoviert. Für eine Nacht war nichts zu bekommen. Keine Chance … Mondpreise. Marko meint, dass man nur den Platz für einen Vogelkäfig für einen akzeptablen Preis bekommen würde.

Wir gingen wieder zu ihm nach hause, es gab wunderbare hausgemachte Salami und Schinken, eingelegtes Gemüse

Noch mehrere Versuche … alles vergebens. Ich fuhr noch ein paar km weiter und sitze nun in einem trockenen Zelt in einer noch nicht ganz trockenen Wiese hinter Cilipi. Keine Bilder aus Dubrovnik. Google findet welche.

Marko machte für mich heute den Unterschied. Vielen, vielen Dank!!! Menschen wie er sind es, die die Reise besonders machen.

April 18, 2008   No Comments

Tag 24 (Bosnien-Herzegovina/ Kroatien/Bosnien-Herzegovina): Mostar - Neum

Tagesstrecke: 83km
Gesamstrecke: 2215km
Fahrzeit: 5h

MOSTAR VERLASSEN STOP HABE ES NICHT BIS NACH DUBROVNIK GESCHAFFT STOP STÜRMISCHER WIND MACHTE FORTKOMMEN NUR MIT GEFAHR MÖGLICH STOP HABE IN NEUM ÜBERNACHTET STOP KEIN GUTER TAG ZUM RADFAHREN STOP

April 17, 2008   No Comments

Tag 23 (Bosnien-Herzegovina): Ruhetag in Mostar

Tagesstrecke: 0km
Gesamtstrecke: 2134km
Fahrzeit: 0h

Ereignisreicher Tag … schwer in Worte zu fassen. Ich wanderte durch die Strassen, ueberall Spuren vom Buergerkrieg, ich ging dahin, wo meine Nase mich langfuehrte. Die Stadt war im Krieg mehr oder weniger total zerstoert worden, die Kampflinie zog sich genau durch die Stadt hindurch.

 

Ich ging in ein kleines Museum mit einem beeeindruckenden Fim ueber die Zeit vor, waehrend und nach dem Krieg.

 

Der dort gezeigte Film war beeindruckend … das Leben davor und vor allem waehrend des Krieges wurde um das Symbol der Stadt - die Bruecke - herum gezeigt, inklusive der Zerstoerung. Diese wurde auf Film gebannt, schwer zu glauben, dass dies Zufall gewesen sein soll.

An der Bruecke wartete ich auf Milos, einen Bekannten von couchsurfing.com. Waehrend ich dort wartete, fing ich an mit den Brueckenspringern zu sprechen, ueber die Geschichte und was sie mit der Bruecke verbinden. Sie nahmen mich in das Innere der Bruecke mit. Dzenan erzaehlte mir von der Gefahr des Springens, von der aeltesten Person, die wohl jemals gesprungen ist und von dem Wettbewerb, der jeden Sommer Dutzende Springer anzieht. Es war offensichtlich, dass Dzenan stolz war zu der Gruppe der wenigen zu gehoeren, die von der Bruecke gesprungen waren und dies mehr oder weniger taeglich tun. Auch waehrend des Krieges meinte er seien aus Tradition, Freunde von der Bruecke gesprungen und im Film auch gezeigt worden.

Kaffee trinken mit Milos war eine gute Idee …. viele Dinge, die ich sonst nicht erfahren haetten, ergaben sich im Gespraech mit ihm. Auch darueber, wie er als Serbe sich in dieser Stadt fuehlt, die von Kroaten und Bosniaken in der Mehrzahl bewohnt wird. Es gibt zwar noch Spannungen meinte er (siehe z.B. der Wettbewerb welches religioese Symbol wohl groesser und damit bedeutender ist, siehe Bild unten), aber im Grossen und Ganzen sei die Stadt auf einem guten Weg.

Milos meinte auch, dass ich das Mahnmal fuer die gefallenen Partisanen besuchen solle. Das tat ich auch … ein wohl typisch kommunistisches Mahnmal mit nicht ganz alltaeglicher Architektur, um es vorsichtig zu sagen.

Auf dem Weg zurueck in die Stadt traf ich auf diese Boule-Spieler … nachmittaegliche Routine fuer sie.

Und natuerlich ein Bild von der Bruecke.

April 16, 2008   No Comments

Tag 22 (Kroatien/Bosnien-Herzegovina): Olivenhain in der Nähe von Gradac - Mostar

Tagesstrecke: 111km
Gesamtstrecke: 2134km
Fahrzeit: 7-8h

Ein etwas langer Tag … und er sollte gut anfangen. Jedenfalls dachte ich das.Bis ich merkte, dass das Grollen nicht von den Lastwagen kam, sondern Donner war. Also raus aus dem Zelt und nichts wie aufs Rad. Das Gewitter schien sich um mich herum zu legen. Entkommen war zwecklos, aber das regenverhangene Panorama war beeindruckend. Ebenso der Umweg, den ich fahren musste und der teils nicht mehr vorhandene Straßenbelag, der dem Verkehr nach der Umleitung nicht gewachsen war.

Ich passierte die Grenze - dieses Mal mit noch weit niedrigeren und kleineren Fenstern, so dass man nur den hüpfenden Bauch eines großen Zollbeamten sah.

Ich wollte so schnell als möglich nach Mostar kommen. Unterwegs sah ich einige vom Krieg zerstörte Häuser, nichts jedoch im Vergleich zu dem, was mich in Mostar erwarten sollte.

Ich buchte mich in einer Pension ein, der Eigentümer sprach deutsch, war im Krieg von einer Kugel getroffen worden und hat klare Ansichten, was die Zukunft angeht. Für ihn soll die Zukunft demokratisch sein und nicht länger fremdbestimmt von außen. Ein Tag Pause in Mostar ist angesagt und dann geht es weiter nach Dubrovnik.

 

April 15, 2008   No Comments

Tag 21 (Kroatien): Split - Olivenhain hinter Gradac

Tagestrecke: 112km
Gesamtstrecke: 2023km
Fahzeit: 7-8h

Im Halbschlaf hörte ich Mobiltelefone, kroatische Unterhaltungen und viel Geklapper. Mein Zimmer war direkt gegenüber der Küche für die Reinigungsangestellten. Ich schaute mir Split an. Schöne Stadt mit alten Gemäuern und toller Architektur.

Irgendwie wollte ich nicht recht in Tritt kommen. Raus aus Split war so angenehm wie am Vorabend rein zu kommen. In Baska Voda hing ich meine Füße ins kalte Meerwasser und machte Mittagspause und sah weiteren Anstiegen und Abfahrten entgegen. Die Gegend ist grandios, steil abfallende Hänge, die Straße irgendwie in die Klippen gehauen. Auch nach dem Mittagessen schien es nicht richtig rund zu laufen. Brauche wohl einen weiteren Ruhetag … übermorgen in Mostar gibt es einen.

In Makarska suchte ich nach einem Internetzugang und fand heraus, dass die Seite wieder funktioniert. Ein großes Dankeschön an Simon, ohne den das nicht gegangen wäre. Sieht wieder hübsch aus. Entschuldigung für die Tage dazwischen.

Ich wollte weiter … brachte noch einige km hinter mich und sitze nun unter einem Olivenbaum und schaue den Mond an. Schöner Tag … gutes Essen hilft immer, Pasta und Pesto mit Zucchini und Mohrrüben. Dann noch ein Joghurt … kann mich nicht beklagen.

April 14, 2008   No Comments

Tag 20 (Kroatien): Drage - Split

Tagesstrecke: 130km
Gesamtstrecke: 1912km
Fahrzeit: 7-8h

Der Tag war … genial. Ich wachte auf und sah Tropfen auf meinem Zelt, aber auch Sonnenschein. Während dedr Nacht hatte es wohl recht heftig geregnet. Nichts davon bemerkt.

Raus aus dem Zelt. Keine Wolke am Himmel, das Meer unter mir flach wie ein Spiegel.

Es konnte nur gut werden. Dann kam mir die Windvorhersage in den Sinn. Es sollte ein Gegendwind werden. Daher wollte ich auch am Vortag so viel km schaffen, wie möglich. Komplett falsch. Der Wind kam von hinten. Schwach zu Beginn wurde er im Verlauf des Tages immer stärker.

Irgendwann schloß ein Radfahrer zu mir auf. Es war Marko, ein Zahnarzt, der über mich in der Zeitung gelesen hatte und dachte, dass ich das vielleicht sein könnte. Wir fuhren 10km zusammen bis Sibenik, dann ging es für ihn zurück nach hause zum Mittagessen mit seiner Familie.

Sibenik gefiel mir gut … sehen und gesehen werden war das Motto an diesem Sonntag. Wie wohl an jedem Sonntag. Nach einer kurzen Runde durch die Stadt riss dann mein Halteseil für die Rolle auf dem Gepäckträger. Ich hatte die Schuhe zum Trocknen eingehängt und das ergab wohl zu viel Spannung. Mein erster Gedanke galt dem Hinterrad, die Schuhe waren dahin eingesogen worden.

Aber alles in Ordnung. Dann ging die Suche nach Ersatz los. Alles war zu. Dann sah ich das Schiff. Schiffe haben Seile, brauchen Seile. Ich erklärte, was passiert war und kurze Zeit später hatte ich ein perfektes Ersatzseil in der Hand. Vielen Dank an die Besatzung der Schönheit der Adria.

Der Rest des Tages war nur herrlich, die Aussichten hervorragend. Die Farbe des Wassers und die kleinen Dörfer am Rande des Weges waren toll. Die Pausen wurden mit getrockneten Bananen, Beeren und Pistazien überbrückt. Dazu die Füße im klaren Wasser. Bald darauf war ich in Trogir, schöne kleine Stadt umgeben von Wasser.

Da keine meiner Couchsurfing Kontakte Zeit hatte, war ich auf mich alleine gestellt, was die Nacht anging und verschätzte mich etwas. Alles wurde immer mehr städtisch, keine Möglichkeit zum Zelten. Ich fand ein Hostel in Split und beschloss dort zu bleiben.

April 13, 2008   No Comments

Tag 19 (Kroatien): irgendwo auf Pag - Drage

Tagesstrecke: 106km
Gesamtstrecke: 1782km
Fahrzeit: 6-7h

Schlecht geschlafen und ziemlich erschöpft aufgewacht. Eigentich ein Zeichen für einen Ruhetag. Als ich aus dem Zelt wollte, goß es in Strömen. Zurück in den Schlafsack und zwei Stunden später auf dem Rad. Noch mehr Regen, bis Pag, in Pag, nach Pag. Dann ging es Richtung Zadar, über Hügel und durch Täler.

Mittlerweile war es sonnig, rechs von mir. Links von mir war es grau - von hellgrau bis dunkelgrau war alles dabei. Der Wind kam von … links. Ich wartete und wartete unter dem Dach eines Supermarktes, machte spätes Mittagessen. Verhungern würde ich nicht. Vorrat war vorhanden.

Dann hörte der Regen auf und es wurde großartig. Viel Wasser auf den Strassen, aber die sonst etwas sehr aggressiven Fahrer schienen es gut mit mir zu meinen und wurden langsamer, wenn sie, das Wasser und ich uns zu nahe kamen.

Aber wegen der vielen Feuchtigkeit wurden die Farben noch eindrücklicher. Ich fuhr die Küstenstrasse entlang, machte hier und da Pause und sah mir die Gegend an. In einem Olivenhain beschloss ich den Tag, mit tollem Blick auf die unter mir liegende Bucht.

April 12, 2008   No Comments

Tag 18 (Kroatien): Crikvenice - irgendwo auf Pag

Tagesstrecke: 107km
Gesamtstrecke: 1676km
Fahrzeit: 6-7h

Ich brach spät auf … wollte weiterschlafen. Die Strekce war hügelig und der Wind kein Problem. Dann kam ich nach Senj. Hier wurde ich zum ersten Mal nass. Dann kam ein nicht enden wollender Anstieg von ca. 10km, machbar. Dann kam der Wind von vorne. Es schien wie ein schlechter Witz. Bergan und voller Gegenwind und dazu offenes Gelände.

Bergab war nicht weniger frustrierend. Ich bekam gerade mal 20km/h drauf, wenn ich mich anstrengte. Leichter Frust machte sich breit. Dann kam ich zu Fähre oder das, was mir eine Postbedienstete als die Fähre beschrieben hatte. Sie war es nicht. Es ging 12km weiter in den Wind und starken Regen.  Irgendwann, ziemlich müde und abgekämpft kam ich an der Fähre an, schaffte es gerade noch vor der Abfahrt.

Bergan ging es auf der anderen Seite durch komplett trockenes Geländer weiter. 5km wohl. Dann kam ich üver die Kuppe und sah eine wunderschöne gründe Insel. Ich traf Zoran, einen Schafbauern, der mir irgendwie den Unterschied zwischen den Winden Bura und Jugo klar machte. Der eine aus dem Norden und kalt. Der andere aus dem Süden und warm. Normalerweise. Der hier war lauwarm und kam von vorne. Keine gute Kombination. Aber das Wetter besserte sich und irgendwo fand sich ein schöner Platz zum Zelten.

April 11, 2008   No Comments