Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Posts from — August 2008

Tag 139 (Turkmenistan): Walachei - Walachei (Supermann ist gelb und blau)

Tagesstrecke: 120km
Gesamtstrecke: 8673km
Fahrzeit: 9h

Wenn sich jemand ueber die Supermann-Geschichte wundert, bitte ich noch um ein wenig Geduld. Ich werde ihn gleich vorstellen.

Ich stand um 5 Uhr auf und machte mich auf den Weg. Der Wind war immer noch da, wenn auch schwach, kam aber aus Nordosten, also genau von dort, wo ich hinmusste. Die Sarabande von Haendel spielte, als die Sonne ueber den Horizont kam - passte sehr gut und war eine schoene ruhige Zeit. Am Anfang ging auch noch alles gut, ich kam gut voran.

Dann wurde der Wind wieder staerker, und zwar richtig heftig. Es war zum heulen. Er kam genau von vorne, bewegte sich so um die 30 Grad, 15 in die eine, 15 in die andere Richtung vielleicht. Es war uebel, irgendwie hatte sich was gegen mich verschworen. Ich hatte schon Respekt vor diesem Teil der Reise, hatte Hitze und andere Uebelheiten erwartet, aber das hier war anders. Es ging immer voll ins Gesicht rein, immer von vorne. Ich machte die Strecke im Kopf klein, hackte sie in 5km Stuecke. Das half ein wenig, aber nicht viel, wenn Du nicht voran zu kommen scheinst.  

Dann hatte ich das Glueck Supermann zu begegnen …

Ich hatte einen langsamen LKW hinter mir kommen sehen, die Strasse war gerade mal gut. Es war klasse - ich konnte mich hinter Supermann setzen und sparte so eine Menge Kraft. Wie komme ich auf den Namen? Ich hatte irgendwie gedacht ”Waere doch klasse, wenn ich wie Supermann den Wind wegblasen koennte.” Also, Supermann ist nicht blau und rot, sondern blau und gelb. Ich musste aufpassen, nicht aus dem Windschatten rauszukommen, wieder Anschluss zu finden war etwas schwer.

Supermann brauchte eine Pause und so fuhr ich alleine weiter. Nach einigen sehr ueblen km kam ich zur ersten Siedlung. Ein uebler Ort. Was machen die Leute hier tagein und tagaus?  

Einige stehen an der Strassenseite und verkaufen Jogurt … zumeist Kinder. Nicht wirklich lustig in der Hitze.

 

Die Frau in dem Kafe war unfreundlich und wollte mir die dreifache Summe abknoepfen. Wurde nichts draus, ich liess Cola da, brauchte sie nicht wirklich. Dann kamen 15km schlechte, sehr schlechte Strasse, bevor ich zu einem Kontrollpunkt kam. Wofuer der dort ist, weiss ich nicht. In die Wueste will niemand entkommen, diese ist von der wenig angenehmen Sorte. Supermann hatte mich wieder ueberholt, aber dieses Mal hatte ich keine Chance gehabt mich hintendran zu klemmen. Ich sah ihn zu spaet und in dem Wind war ich zu langsam. Meine Beine brannten, aber er fuhr cm um cm von mir fort und das war moralisch ziemlich deprimierend. Ohne ihn war es um einiges unangenehmer. Aber es haette nicht viel gebracht, die Strasse sah hier so aus und ohne was zu sehen, haette ich nur das Rad ruiniert.

Vom Kontrollpunkt waren es 60km bis zum naechsten Kafe und ich wusste nicht recht, wie ich das in dem Wind erreichen sollte. Ich fuhr drauf los und … sahr Supermann wieder. Er hatte wieder Pause gemacht und ich sprach kurz mit den Fahrern. Ich solle halt dranbleiben, wenn ich wolle. Wollte ich. Ich packte Brot in die Fahrradhose und blieb dran. Die Geschwindigkeit konnte ich halten, auch wenn es manchmal schwer war, das Problem war vielmehr die Strasse. Schlagloecher sah ich nur spaet und konnte manchmal mit viel Glueck ausweichen. Ich konnte ca. 8m sehen, das musste reichen. Nach 50km erreichten wir ein Kafe - ohne den LKW waere das nicht so moeglich gewesen (einfach auf das Bild unten klicken, um mehr ueber Supermann zu erfahren).

Als wir das Kafe erreichten, war es 14 Uhr und ich war am Ende. Es war heiss und zwar von der fiesen Sorte. Ich musste anhalten und ass ziemlich viel. Die Fahrer fuhren weiter nach Turkmenabad, ich verbrachte den Nachmittag dort.

Die Eigentuemerin wollte den MP3 Player unbedingt ausprobieren. Von Bobby McFerrin lief gerade “Don’t Worry, Be Happy” … schien ihr zu gefallen.

Ich wollte dann noch weiter. Was fuer eine bloede Idee. Es war das schlimmste, was ich erlebt hatte. Der Sand war nicht nur am Boden, sondern auch in der Luft und tat im Gesicht weh. Nicht wirklich spassig. Nach 5km wollte ich alles hinschmeissen. Aber wohin? Der naechste Ort war weit, ich wuerde nehmen, was ich kriege. Ein Bautrupp war in einem Container untergebracht, die nahmen mich nett auf, ich solle dort schlafen. Gesagt, getan …  

Die Leute kamen kurz vor Dunkelheit, wir assen noch was und dann ging es bald ins Bett. Ich bekam die Chefkoje - protestieren half nichts und so schlief ich dort ziemlich gut, waehrend die anderen sich zu zehnt in die andere Kabine schmissen.  

Ich war ziemlich gluecklich, wie der Tag gelaufen war … Dank Supermann und den Leuten vom Bautrupp.

August 10, 2008   No Comments

Tag 138 (Turkmenistan): eine Scheune 33km vor Mary - Walachei, kurz bevor die Strasse die Schienen ueberquert (die Wueste ruft)

Tagesstrecke: 114km
Gesamtstrecke: 8553km
Fahrzeit: 6-7h 

Ich machte mich von der Scheune auf und fuhr direkt in den Sonnenaufgang hinein.

Es war einfach nur schoen und es sollte bis Mary auch so bleiben. Ich musste dort wieder Wasser kaufen, was aber kein Problem war. Ich wollte mich dort auch umsehen, war es doch eine der wenigen Orte, durch die ich in Turkmenistan kommen wuerde. Es hat mir gut gefallen, hoffentlich wird das hier kein boeses Omen sein, das von toten und boesen Engeln kuendet.

Die Stadt selbst ist nicht toll, aber die Leute auf dem Markt waren sehr interessant. Viel Lachen und grosse Freundlichkeit ueberall. Bananen habe ich welche mitgenommen, die Wassermelonen da gelassen, waren nicht so ganz geeignet.

    

Und natuerlich gab es ueberall Statuen von Turkmenbashi, dem mittlerweile verstorbenen “Vater aller Turkmenen”. Sie stehen ueberall im Land, sind meist golden oder aus Gold und er ist ein Uebervater (selbst-stilisiert) im Land.  

Einige werden sich wundern, ob ich nicht Merv besucht habe, die einstmals wohl groesste Stadt der Welt. Habe ich nicht. Dashat mit der Entfernung zu tun, der Hitze und der Tatsache, dass ich nicht frueher oder spaeter Probleme mit meinem Visum haben wollte. Dafuer habe ich von hier viel Wasser mitgenommen.

 

Es war ca. 11 Uhr morgens, normalerweise mache ich dann Pause und lege die Fuesse hoch. Aber der Wind war mal im Ruecken und so wollte ich den auch ausnutzen.  Auf dem Weg wurde ich von verschiedenen Leuten und Tieren begleitet …

   

  

Es funktionierte so ein wenig . Fuer einige Stunden. Dann kam der Wind wieder von vorne. Und zwar genau dort, wo der Oasenguertel in die Wueste uebergeht. Es war heftig und es war heiss . Es ist seltsam. Man will vorwaerts kommen, aber es geht nicht. Man hat auch keinen Ort sich mal auszuruhen, es gab nicht viel, um sich dahinter zu verstecken.

Und dann gibt es dieses andere Ding … menschliche Begegnungen. Ich fahre so meinen Stiefel und versuche mich zu orientieren. Anhaltspunkte gibt es nicht. Ein Kopf auf der rechten Seite. Es ist super heiss und ich habe keine Lust auf ein Gespraech, das keine ist. Der Typ ruft was, er ruft wieder und wieder. Tun viele. Dann eine Wassermelone ueber dem Kopf. Er will sie mit mir teilen. Ich halte an, wundere mich etwas. Hier ist alles gottverlassen. Chodedad ist voll bekleidet, ich nur in kurzen Hosen und einem Shirt. Er sah mich kommen und wollte die Melone mit dem Fremden auf dem Rad teilen.

Er sagt mir, dass er Baluche sei (ich kenne die nur aus dem Sueden Irans, Afghanistan und Pakistan, aber ich kann mich auch irren). Wir verbringen eine Weile miteinander, das Ganze in der Hitze und auf dem Asphalt, was anderes haben wir nicht zur Verfuegung. Wir verabschieden uns nach einer Weile, er muss zurueck zu den Tieren, die hier noch was versuchen zu finden. Ich war total platt von der ganzen Sache, aber auf eine angenehme Weise. Und dann hilft sich die Natur wie so oft selbst und bringt alles wieder in Ordnung. Hier eine Ameise mit Wassermelonenkern.

Die gleiche Freundlichkeit widerfaehrt mir dann ein paar Stunden spaeter. Ich war noch immer in der Hitze, alles andere abgeschlossen. Ich wollte nur noch raus und in den Schatten. Der Wind kam von vorne, Hitze und Sand in meinem Gesicht. Eine kleine Huette, eine Strohmatte auf zwei Pfaehlen. Ich plumpse dahinter. Mir wird wieder Melone angeboten. Warum sind die Leute hier? Sie sagen mir was von einem Kafe ca. 5 km weiter die Strasse entlang. Also mache ich mich auf den Weg, zaehle die km runter. Was anderes bleibt mir nicht. Als ich ankomme, bin ich alle. Schicke den nervigen und betrunkenen Typen einfach nur weg. Er kommt immer wieder und nach 15 Minuten verschwindet er endlich. Ich will einfach nur ausruhen und keine Gitarre hoeren. Auch keine falsche. Der Wind ist nun einfach nur noch uebel. Vorher war es Kindergeburtstag. Dann tauchen drei Turkmenen auf, wir unterhalten uns ziemlich gut und essen was zusammen. Sie muessen weiter und ich will es auch wieder versuchen. Der Fisch war lecker.

Zwei km weiter soll es noch ein Kafe geben, also versuche ich mal, wie die Situation so ist. Ich habe keine Chance. Es sah nach weniger Wind aus, aber das war ein Trugschluss. Ich komme kaum vorwaerts, brauche 15 Minuten fuer die 2km, fliege mehrfach fast von der Strasse und bin fix und alle, als ich schliesslich dort bin. Der Eigentuemer nimmt mich einfach rein und sagt, dass ich hier schlafen solle. Der Wind bliebe so. Ich will es mal abwarten, aber es kommt genau so wie vorhergesagt.

Dida, der Sohn des Besitzers und ich kochen was zu Abend und ich schlafe im Gastraum, wie auch Dida und sein Vater. Vielen Dank an beide.

Und ich war wohl nicht der Einzige, dem sie schon geholfen haben.

Morgen gibt’s dann was von Supermann zu lesen …

August 9, 2008   No Comments

Tag 137 (Iran/Turkmenistan): Sarakhs - Scheune 33km vor Mary (raus aus dem Iran - rein in die stans und in ein Land der dicken Buecher)

Tagesstrecke: 132km
Gesamtstrecke: 8439km
Fahrzeit: 8h

Ich verlasse also Sarakhs un damit den Iran. Ich muss irgendwann mal ein wenig was zum Iran schreiben, aber mir nochmal genauer Gedanken dazu machen. Ich habe Rueckenwind, aber nicht fuer lange. Wie gestern. Der ganze Tag war nichts als ein Kampf gegen den Wind, so ein wenig ein Gefuehl wie Don Quijote. Es war uebel und nicht schoen. Ich bin fertig und fuehle mich nicht gut. Aber irgendwie, irgendwo, irgendwann wird es wieder besser werden.

Die Grenze ist nicht besonders unangenehm. Ausser dem einzigen Grenzbeamten, der heute Dienst hat. Er schaut sich mein Visum an. Dann meinen Pass an. Dann mich. Dann alles von vorne. Das geht - ungelogen - 10 Mal so. Ich laechele tapfer weiter. Dann zieht er ein Buch raus mit den Unterschriften aller Konsulen oder so. Denke ich jedenfalls. Er vergleicht alle und fast ganz am Ende findet er, was er sucht. Gott sei Dank - und Dank an Frau Lotfi. Dann faengt die Suche wieder von vorne an, mein Visum, mein Pass, ich selbst. Irgendwann ist er fertig. Die Zollkontrolle ist einfach. Ich kann den Typen ueberzeugen, dass ich das Fahrrad nicht die Treppe hochschleppen kann und bin weg.

Ich fahre ueber die Bruecke und bin in … Turkmenistan (ich habe auch einen Film davon, der kommt noch).

Was fuer ein Unterschied. Die klimatisierten Gebaeude im Iran werden ersetzt von Sowjetbauten und -baracken. Die Fenster sind niedrig und klein, man muss sich tiefer buecken. Es ist auch viel weniger formal. Der erste Kontrollpunkt. Buch Nummer 1. Alles wird notiert. Ich fahre 2km weiter und komme an die eigentliche Grenzstation. Eine medizinische Untersuchung besteht aus der Frage, ob ich Krankheiten habe. Nein. Gut, dann weiter. Buch Nummer 2 wird ausgefuellt und geschlossen. Dann muss ich lange warten. Ich bin der erste, sie faseln was von Bank und so weiter. Die brauche ich nicht, sie aber. Und ich dann auch. Dann darf ich rein. Ich muss $10 zahlen, damit ich eine Polizeikarte bekomme. Dann noch mal $3 dafuer, dass ich die $10 zahlen darf. Ich protestiere, aber das bringt nichts. Ich finde das ganze auch ein wenig becheuert. Ich zahle schon fuer das Visum, verlangt doch dort den ganzen Betrag zu dem Zeitpunkt. Ich frage mich, was passiert waere, wenn ich die $ nicht zurueckbekommen haette.

Dann wird alles kontrolliert, Formulare werden zwei Mal ausgefuellt und zwei Mal abgestempelt. Der Chef dreht den Schluessel um, dann faengt die Roentgenkontrolle an zu laufen, nur er darf das machen. Dann geht es endlich weiter. Aber was ich vorher gesehen habe, bringt mich zurueck in die Normalitaet. Eine Frau hat das Sagen, als ich die Grenze verlasse. Eine Frau??? Ja, das gibt es. Sie tragen auch keinen Chador, sondern einen Rock. Das passiert, wenn man zu lange im Iran war. Zwischenzeitlich sind Buecher 3, 4 und 5 ausgefuellt.

 

Mittlerweile ist es heiss, der Wind wieder voll von vorne und ich habe keine andere Wahl als weiter zu fahren. Hier gibt es nichts. Nach 90km bin ich am Ende. Es ist heiss, ich bin KO und ich muss eine lange Pause einlegen. Ich habe Kamele, chinesiche Zugmaschinen und schlechte Strassen gesehen. Hier mal ein Beispiel.

Ich mache nach 20km wieder eine Pause und werde sehr offen in einem Kafe willkommen geheissen. Der Besitzer bringt mir sofort Suppe und Brot, Gurken und Tomaten und was zum Trinken. Geld will er keines, auch als ich protestiere - er tut das Gleiche. Er will, dass ich uebernachte. Aber ich will noch ein paar km weiter. Aber schaut mal das Schild genauer an auf dem Bild …

Ich schlafe schliesslich in einer Scheune mit einem Jungen, der dort arbeitet. Der Eigentuemer kommt zufaellig vorbei, er heisst mich willkommen und wir essen was zusammen (der Junge und ich). Suppe … wie so haeufig heute. Sehr duenne Suppe. So wie der Junge. Nicht der da …

 

Werde morgen nach Mary weiterfahren und dann weiter in die Wueste. Um dann das Land so schnell wie moeglich zu durchqueren. Ich will keine Probleme mit dem Visum bekommen. Bisher laeuft alles gut. Die Wueste kommt noch.

August 8, 2008   No Comments

Tag 136 (Iran): Shuraq - Sarakhs (fast aus dem Iran draussen)

Tagesstrecke: 65km
Gesamtstrecke: 8307km
Fahrzeit: 4h

Ich verliess Shuraq frueh, wollte dem Wind ein Schnippchen schlagen, der im Tagesverlauf bisher immer staerker geworden ist. Das funktionierte auch … die ersten 15 Minuten oder so. Dann bliess der Wind wie schon die letzten Tage kraeftig von vorne ins Gesicht. Das passiert eigentlich immer, wenn ich ein Land verlasse, wie z.B. in der Tuerkei

Nach einigen langen Stunden im Kampf gegen den Wind erreichte ich schliesslich Sarakhs, wo alles ziemlich lebendig war (ausser mir) … und sich dann so gegen 14 Uhr alles meinem Zustand naeherte. Es schloss so ziemlich alles. Da es die letzte Moeglichkeit war, was ins Netz zu stellen, wollte ich das auch tun und dank dem Menchen vom Internetcafe konnte ich die Bilder auch waehrend der Pause weiter hochladen lassen. Klasse.

Kinder verfolgten mich mal wieder ueber den Nachmittag hinweg, konnten ihre Finger und Augen nicht vom Rad mit den blauen Taschen lassen, im Park liefen einige nicht so ganz geheure Leute rum … und dann ging es zurueck ins Internetcafe. Ich hatte noch keinen Platz zum Schlafen. Ich wollte in ein kleines Hotel gehen, aber der Internetcafe-Besitzer bietet mir einfach an, bei ihm zu uebernachten. Er war schon zuvor sehr nett und ich nehme dankend an. Das Rad bleibt im Internetcafe, wir gehen zu Siavash nach hause und mit seinen Freunden verbringen wir ein paar lustige Stunden. Zum Abschied noch einmal ein fast schon typisches Beispiel der iranischen Gastfreundschaft.

Mittlerweile habe ich erfahren, dass die Polizei den Komplizen erwischt hat. Sie haben ihn eingesperrt, er behauptet das Geld fuer einen sehr geringen Betrag verkauft zu haben. Seine Familie soll ihn erst wieder bekommen, wenn sie das Geld an die Polizei uebergeben. Mal sehen, was aus all dem wird.

August 7, 2008   No Comments

Tag 135 (Iran): Rezaviyeh - Shuraq (Engel kommen spaet)

Tagesstrecke: 110km
Gesamtstrecke: 8242km
Fahrzeit: nicht fragen - viel zu lange

Es war ein frueher Morgen. Wir assen was, die Nachbarn brachten wieder was zum Essen, wie schon am Abend vorher. Ich war sehr beruehrt von der Geste, die Menschen fuehlten sich verantwortlich, obwohl sie selbst nichts fuer die ganze Sache konnten.

Die Polizei sollte kommen, tauchte aber nie auf. Gott sei Dank. Dann musste ich einen Vertreter im Iran finden, der das Geld in Empfang nehmen kann, sollte es je wieder auftauchen. Reza erledigt das und das ist ein gutes Gefuehl.

Dann wurde mir klar, dass die Polizei als Eskorte dienen sollte, also nichts wie weg. Das haette mir noch gefehlt. Die Polizei hinter mir fuer zwei Tage. Aber ein wenig Tischtennis und noch ein Bild mit den Leuten von der Stadtverwaltung, die einfach super hilfreich waren.

Der Rueckenwind vom Morgen hatte sich in einen Gegenwind gewandelt. Es war mittlerweile heiss wie im Backofen, aber es half nichts. Ich wollte weg. Sayid verdanke ich unendlich viel. Er hat mir nicht nur sehr viel geholfen, sondern auch ein gutes Gefuehl der Geborgenheit gegeben.

Der Wind war gegen mich - und zwar nicht schlecht. Jeder Richtungswechsel wurde begleitet von einem Wechsel in der Richtung des Windes. Es war zum Verzweifeln. Ich fragte mich staendig, warum ich das hier mache. Naja, die halbe Zeit auf jeden Fall.

Ich war mir nicht sicher, ob ich ueber den Pass fahren sollte oder nicht, beschloss dann doch noch ins naechste Dorf zu fahren und zur Not zu Zelten.

Der Wind blies mir immer noch ins Gesicht und es ging nur langsam vorwaerts. Die Landschaft war super, aber die Strasse widrig, an Rollen war nicht zu denken. Buckelpiste trifft es eher.

Dann wurde es dunkel … zu dunkel fast. Aber dann kam ein Auto, das mich nicht ueberholte, sondern sich einfach hinter mich setzte … und mich bis zum naechsten Ort begleitete. Es war einfach super. Der Wind hatte aufgehoert zu wehen und ich konnte mit dem Auto hinter mir in den Ort rasen.

Sofort als ich ankam fragte mich ein alter Mann, ob ich was zum Schlafen brauchte. Klar, ich nahm dankend an. Witzige Unterhaltungen spaeter schlief ich endlich ein - es ging ziemlich schnell.

August 6, 2008   No Comments

keine neuen Eintraege in der naechsten Woche

Da einige sich vielleicht Sorgen machen ob der letzten Eintraege, hier nur die Vergewisserung, dass es mir gut geht. Ich werde den Iran morgen verlassen und wohl die naechste Woche nichts neu einstellen koennen. Freue mich aber dennoch immer ueber Nachrichten und Kommentare.

August 6, 2008   No Comments

Tag 134 (Iran): Mashhad - Razaviyeh (das Spiel ist noch nicht vorbei)

Tagesstrecke: 43km
Gesamtstrecke: 8132km
Fahrzeit: knapp ueber 2h

Dieser Eintrag ist ein wenig laenger geraten, aber vielleicht wird es verstaendlich … einfach mal ein wenig lesen.

So sieht mein Geldbeutel aus …

Aber mal von Anfang an. Ich verlasse Mashhad ueber Autobahnen (alles andere waere noch gefaehrlicher gewesen) und finde den Weg nach Sarakhs. Von hier aus immer geradeaus. Der erste Ort ist runtergekommen und ich fahre durch. Hier sollte ich einige Zeit verbringen. Die Temperaturen waren hoch, der Wind kam von vorne, aber alles im Rahmen.

Ich komme nach Razaviyeh und beschliesse, hier ein wenig Essen einzukaufen. Das haette alles nur einige Minuten dauern sollen. Kaese habe ich, Brot um die Ecke. Nichts wie hin, Fahrrad in Sichtweite. Brot wird gerade frisch gebacken. Super. Alles sehr nett, bezahlen wird abgelehnt. Bis das Brot fertig ist, hole ich das Rad, es steht direkt hinter mir. Ich mache ein paar Bilder, habe den Geldbeutel in die Lenkertasche gesteckt. Zugemacht. Hier ist ein Bild …

Und genau dann ist es wohl passiert. Als ich mich umdrehe ist der Geldbeutel weg. Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn dorthin gesteckt hatte. Suche ziemlich hektisch, aber finde nichts. Verdammt. Weg ist er. Alles weg. Es ist dieses ueble Gefuehl, dass gerade alles von einem wegschwimmt. Geld, Karten und damit die Moeglichkeit hier aus dem Iran raus- und nach Turkmenistan reinzukommen. Wird somit alles schwieriger. Ich koennte einige Leute anrufen und es wuerde sich wohl was machen lassen. Aber dieser extreme Frust kommt gerade in mir hoch, Frust wegen der Situation und vor allem wegen meiner eigenen Bloedheit. Habe die Moeglichkeit ja selbst geschaffen. Ich habe normalerweise auch das Geld an mehreren Orten, aber gestern nicht wieder verteilt, weil ich Geld getauscht hatte.

Zu viele Leute um mich herum, sie wissen, was los ist. Die Leute von der Baeckerei sind nett, muessen sich aber um das Brot kuemmern. Die Sekunden warden zur Ewigkeit. Ich erwaehne was von Polizei, weiss nicht mehr weiter. Versuche rational an die Sache ranzugehen. Aber die Zeit draengt. Ich habe noch fuenf Tage im Iran, mein turkmenisches faengt in drei Tagen an zu laufen und ich habe nur fuenf Tage. Was machen?

Es kommt ein Krankenwagen vorbei, der zur Stadt gehoert. Er ruft die Polizei. Es kommt noch jemand von der Gemeinde, Sayid. Er spricht Englisch und sagt, dass alles good wird. Wie sol les das warden ist mir ein Raetsel. Es wird schon werden, aber klar ist das in diesem Moment der Unsicherheit nicht. Die Polizei kommt, scheucht die Kinder weg und nehmen die Sache in die Hand. Ich habe nicht viel Hoffnung, dass die was rausfinden. Dann spricht noch jemand Englisch, Mohammad. Sie versuchen mich ins Rathaus zu lotsen, ich will nicht weg. Aber das ist natuerlich Bloedsinn und so gehe ich mit. Ich frage mich laut, warum zum Teufel ich hier gehalten habe. Sayid meint erneut, dass alles gut warden wird. Ich habe genau 0 Hoffnung.

Im Rathaus werde ich mit Tee, Melone und Keksen ueberhaeuft. Jeder ist super freundlich, es ist allen peinlich, dass die in ihrer Stadt passiert ist. Ich fange an, die Strategie fuer den GAU zu planen. Wen anrufen, was organisieren? Dann stuermen 10 Polizisten in den Raum. Alle mit breiten Schultern und alle mit Funkgeraet und alle in Zivil, bis auf einen. Jeder lacht, ausser mir. Ich verstehe wenig, die Uebersetzung laeuft nicht, ist wohl Absicht. Sie fragen nichts. Ein Kind kommt rein, ich denke, das koennte er sein, habe ihn gesehen. Dann bekommt er Melone. Good cop, bad cop? Dann wird mir ein Album gezeigt, Blumen vorne, boese Jungs drinnen. Ich erkenne niemanden. Dann gehen all. Ich bin mit den Leuten vom Rathaus alleine. Will noch mal nachsehen, ob mein Geldbeutel im Fahrrad steckt. Dann meint einer, es wurde einer gesehen, der es gestohlen habe, es sei sicher nicht am Rad. Also, gibt es eine Spur, daher die gute Laune. Vorher meinte noch einer: “Game over”. Ist es nicht. Das Spiel geht weiter.

Wir sprechen noch ein wenig, dann werde ich gefragt, welche Sprachen ich noch spreche. Franzoesich, dann ab zu einem anderen Gebaeude. Darauf habe ich keine Lust, will nicht noch jemanden eine schoene Erinnerung an seine Zeit in Frankreich geben. Aber ich gehe halt mit.

Der Typ ist nett, sein franzoesisch erstklassig. Er will alles wissen, ich erzaehle alles noch mal. Er ruft hier und da an, meint, dass e seine Organisation gebe, die mir Geld geben wuerde. Ich will das nicht, aber er laesst nicht locker. Sayid bekommt einen Anruf, wir muessen los. Dann ein zweiter Anruf, wir bleiben hier. Sie kommen vorbei. Irgendwie quetschen sich alle in das Buero. Einer traegt meinen Geldbeutel, total zerfetzt. Wer macht so was? Verkauf ihn, schmeiss ihn weg, behalt ihn nicht. Dann – dramatische Geste. Sie haben meine Karten und die Dollar gefunden, die Rial und die Euros nicht. Verdammt, 250 EUR floeten. Es fehlt was? Kann nicht sein, bist Du sicher? Klar, ich bin sicher. Alles in einer Mischung aus englisch, franzoesisch und auf Farsi.

Dann sehe ich einen Typen in Handschellen auf einem Stuhl. Hatte ihn vorher nicht bemerkt. Das ist er also. Es wird geschrien, er ist eindeutig eingeschuechtert. Es geht um die Euro. Es faengt an zu weinen, fleht um Gnade. Die anderen Sachen wurden an unterschiedlichen Orten gefunden, dann gibt es wohl einen weiteren. Aber sie kriegen nichts raus. Also, alle auf die Wache. Zurueck zu dem unschoenen Ort von heute morgen. Ich bin mir nicht klar, was ich denken soll. Der Typ ist suechtig, sieht schlimm aus – fast habe ich Mitleid mit ihm. Sie haben Hoffnung, dass sie die Euros wieder bekommen. Sie arbeiten schnell und so weit ich das bis dahin sehen kann auch sehr professionnell. Konnte nichts im Gesicht von Hadi sehen, so heisst er. Aber ich war auch nicht immer dabei …

Das Kind hatte Hadi gesehen, wie er den Beutel nahm. Jetzt macht alles mehr Sinn. Hadi ist fuer die Polizei kein Unbekannter. Er sei ein schlechter Mensch wird mir haeufig gesagt.

All dies ist bis 14 Uhr passiert und ich habe meine Notizen abgeschrieben. Ich sollte bis 17 Uhr warten. Hadi hat die Euros einem aus Esfahan gegeben, ich habe einen Tag Spielraum, beschliesse zu bleiben. Ich become Mittagessen auf der Polizei. Sogar lecker. Mein Mitleid fuer Hadi verfliegt, als er mir einen ziemlich dreisten Blick auf der Wache zuwirft. Er spielt auf Zeit, weiss, dass ich raus muss.

Der Polizist in Uniform sagt mir spaeter, dass er Hadi gepruegelt hat und er ist stolz auf die geschwollene Hand. “So machen wir das hier” bekomme ich zu hoeren. Sonst haette ich wohl mein Geld nicht wieder. Ich bin aber ziemlich aufgewuehlt. Vielleicht wollte ich es nicht wissen. Hier habe ich gegen Folter geschrieben und nun habe ich davon profitiert, dass die Polizei jemand gepruegelt hat. Ich versuche – schwach – mein Missfallen auszudruecken, aber es kommt nicht rueber. Ich will den Polizist auch nicht sauer machen. Aber warum macht mir das was aus? Ich bin unzufrieden mit mir und der Welt.

Ich werde hin und her gekarrt und bin eine Weile im Polizeiauto. Vieles passiert unter der Hand, einer meint die Afghanen-Fluechtlinge hier seien keine Menschen. Der Typ geht mir so sehr auf die Nerven wie Hadi – gelackter Affe mit zuviel Gel im Haar, der sich zu oft im Spiegel anschaut.

Ich komme zurueck nach Razaviyeh, wo ich die Nacht verbringen soll. Auf der Feuerwache. Ist mir auch egal. Ich bin einfach nur fertig. Wir sehen Sayid, der mich sofort in sein Haus bittet. Ich solle auf jeden Fall hier schlafen, was anderes kaeme nicht in Frage. Ich nehme sehr dankbar an.
Der Abend wird interessant. Wir gehen zu den Nachbarn, die den Geburtstag von Imam Hossein (Maertyrer von Kerbala) feiern. Mit Imam und so weiter. Wieder wird alles sehr emotional und ich bin ein wenig perplex, weil alle weinen. Verstehe das alles nur sehr bedingt.

Der Junge hatte uebrigens nichts mit allem zu tun. Die Polzei fand Hadi aus eigenem Antrieb. Sie haben ihn aber immer noch verpruegelt. Es ist eine Undercover Suche nach dem Typen aus Esfahan eingeleitet worden. Aber ob das stimmt oder wird das Geld nicht bei der Polizei bleiben.

Bei Sayid schlafe ich schnell ein, fuehle mich hier sicher. Auch bitter noetig nach Stunden auf dem Revier und der ganzen Unsicherheit.

August 5, 2008   No Comments

Tag 133 (Iran): Mashhad II (zurück zum Grab)

Ich musste mich mal wieder ums Fahrrad kümmern. Bremsbeläge wechseln, einige Dinge kontrollieren. Alles in Ordnung. Scheint alles klar yu sein für die Weiterfahrt. Auch die Schrauben, um die ich mich gesorgt hatte, machen keine Probleme bislang.

Ich lief ein wenig durch die Stadt, bevor ich mich gegen Abend auf den Weg zum Grab machte.

Ich hatte gehört, dass das Abendgebet ziemlich beeindruckend sein soll. War es auch. Zehntausende von Menschen, sauber nach Geschlecht getrennt, waren auf dem Hauptplatz und überall sonst auf dem Gelände versammelt und beteten.

Zum Abschluß wollte sich noch eine Freundin von Reza mit dem deutschen Fahrradfahrer treffen. Sie und eine Freundin sprechen deutsch und wir hatten ein interessnates Abendessen zusammen. Ziemlich müde field ich irgendwann ins Bett, wollte am nächsten Morgen früh raus.

Und da der neue Batman-Film gerade rauskommt, passt dieses Bild von Rezas Sohn ganz gut.

August 4, 2008   No Comments

Tag 132 (Iran): Ruhetag in Mashhad I (das Grab von Imam Reza: und Darwin hat recht - der Staerkere siegt)

Achtung: Wieder gibt es auf der flickr Seite eine ganze Reihe mehr Bilder.

Ich dachte auch ueber eine andere Ueberschrift nach. Teheraner Verkehr am Grab von Imam Reza. Aber eines nach dem anderen. Wir gingen frueh zum Schrein und versuchten reinzukommen, wurden aber gleich mal ins Auslaenderbuero gelotst.

Wir sehen ein Video, weil wir ja nicht ins Innerste reinduerfen. Dann unterschreiben wir was und bekommen einen Fuehrer aufgedrueckt. Wollen wir nicht, er geht auch bald. Er meint, dass wir dann gehen sollen, versprechen wir auch - hat uns jeder so eingetrichtert.

Das Museum ist interessant, aber teilweise auch abstossend. Einfach mal selbst sehen.

Das Grab gehoert einer Stiftung. Die hat viel Geld. Ihr gehoert der Grossteil der Provinz Khorestan. Nach dem Vernehmen hinterlassen die 22 Mio Pilger, die jedes Jahr hierher kommen, so viel Geld, dass es jeden Tag mit Containern rausgeschafft wird. Es ist immerhin die heiligste Staette fuer Schiiten.

On the way in, we were controlled for cameras and other items. For some reason, my little camera escaped the control (it wasn’t overly difficult) and with all the picture cell phones in use, the rule itself makes little sense as far as I am concerned. Hence the pictures in this post.

Also beschliessen wir drei, dass es jeder auf eigene Faust versucht. Cyrielle sollte keine Probleme haben, ihr Tschador ist eine gute Tarnung. Ludovic geht mit dem Bart laut Reza als Afghane locker durch. Ich auf der anderen Seite war doch ziemlich eindeutig als Nicht-Muslim erkennbar (wenn die Identifizierung so einfach ist). Aber es gab keinen wirklichen Grund zur Sorge. Ich lief einfach rein, nicht direkt an den Aufpassern, sondern einfach als Teil der großen Menge, die ständig in das Gebäude rein- und rausströmt. Wirklich kontrolliert wird niemand mehr, ist auch nicht möglich bei den Massen. Man läuft von einem zum nächsten Raum, es wird immer stärker silbern und glitzert und man steht vor dem Schrein. Es ist ein silberner Käfig, der 10m über dem eigentlichen Grab steht. Es fühlt sich an wie der Verkehr zur rush hour in Teheran. Alles sehr chaotisch. Jeder versucht wie verrückt an diesen Käfig zu kommen und ihn zu berühren. Es wird gedrückt und gezerrt, gestoßen und vieles mehr. Auf der Seite der Frauen geht es nicht weniger zimperlich zu, ganz im Gegenteil. Die Menge im Tschador wogt hin und her wie ein schwarzes Meer, auch hier fligen Ellenbogen. An ein Miteinander ist hier nicht zu denken. Es ist Darwin, der Stärkere gewinnt.

Interestingly enough, the women’s side is even more chaotic. The sea of chadors was in a constant state of flux. Elbows were thrown everywhere, the wardens on the other side of a glass barrier had a hard time keeping things under control. That to me is not what religion is about. Compassion? Forget it. It’s all Darwin at that moment. And despite all this, it is a powerful and moving place. The intensity of the place is palpable. The martyrdom metaphor so often heard and associated with the Imams makes many a person cry and sob in front of the silver cage. No one is the least bit put off by someone’s display of emotion. I must admit that the place held some fascination for me - not so much for the spirituality of the place (I am lacking the basics on knowing enough about Imam Reza and his importance for Shia religion), but rather the behavior and intensity with which people approached the place. This to me was the most fascinating aspect of the visit.

Wir verließen die Gegend des Schreins, liefen durch die Basargegend und gingen was essen.

Reza und ich verabschiedeten uns von Cyrielle und Ludovic, die einen Bus nach Yazd nahmen. Die Mutter von Reza hatte gekocht, sehr lecker gekocht. Schöner Ausklang eines interessanten Tages.

August 3, 2008   No Comments

Tag 131 (Iran): kurz hinter Chenaran - Mashhad

Tagesstrecke: 74km
Gesamtstrecke: 8091km
Fahrzeit: knapp ueber 3h

Es gibt wieder nicht so viel zu berichten. Ausser, dass der Wind ab Mitternacht wieder extrem heftig am Zelt zerrte und ich kaum schlafen konnte. Noch um 22 Uhr war alles ruhig gewesen, kurz danach war ich mit einem Mal wach und es heulte nur noch so. Am Morgen gab es erst mal wieder Obst von den Bauern und sehr, sehr leckere Trauben.

Die Kinder schauten sich ewig lange das Fahrrad an, das bei ihnen in der Einfahrt stand … der Fremde musste auch in Augenschein genommen werden.

 

 

Dann ging es nach Mashhad - ein kurzer Ritt. 50km, gegen 10:30 Uhr war ich in der Stadt. Ich hatte mir wieder eine ruhige Strecke rausgesucht, die nur gegen Ende hektisch und voller Schlagloecher wurde. Ansonsten einfach nur schoen.

Reza arbeitet bis gegen 18 Uhr und so machte ich mich an das Ausfuellen aller moeglichen Formulare fuer das US Visum und scannte meinen Pass ein. Dann fuhr ich zu Rezas Haus, was viel weiter draussen war, als ich dachte. Nicht ohne Stopp in einem Eiskaffee.

Zusammen mit Cyrielle und Ludovic, zwei anderen Couchsurfern aus Frankreich, seinem Onkel und Bruder verbrachten wir den Abend mit Reisegeschichten und dem Austausch anderer Erfahrungen.

August 2, 2008   1 Comment