Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 210 (Kirgisien): Sary Tash - Irkeshtam (white out)

Tagesstrecke: 54km (+20km im LKW)
Gesamtstrecke: 11,407km
Fahrzeit: 6h

Keine gute Nacht … ich schlief nicht besonders gut in dem anderen Gasthaus, obwohl die Wirtin dort absolut nett war. Und sie war geschockt, von dem was passiert war. Ich hatte einen kleinen Plan gemacht, was ich tun wollte. Es hatte in der Nacht auch geschneit, aber die Strassen waren frei. Das Fahren war nicht ganz frei von Zweifeln.

Ich hatte beschlossen, dass ich noch einmal zum ersten Gasthaus gehen wuerde, um meine Dinge wieder zurueck zu bekommen. Die Toepfe waren auch nicht das Einzige, was weg war. Auch die Trinkflaschen waren weg, was auch wiederum nicht dramatisch ist, aber nervig. Aber das brachte nichts, der Typ lief einfach an mir vorbei.

Dann ging ich zur Polizei, aber was dann kam war nichts anderes als surreal. Mit deren Hilfe haette ich vielleicht Druck ausueben koennen. Aber die waren um 9 Uhr schon so betrunken, dass das alles aussichtslos war. Wir gingen zwar zum Haus, aber das brachte nichts. Die Tochter war kuehl, sie beschuldigte mich einfach wieder. Die Polizei wollte dann mich hochnehmen, aber das ging noch gut aus. Ich verabschiedete mich und ging. Mit der Wirtin konnte ich noch einiges erledigen, dann ging es irgendwann los.

Also, niemals ins Sary Tash Guesthouse, sondern ins Hotel Leda direkt an der Strasse - das ist mein Rat. Einige Dinge konnte ich noch einkaufen, Toepfe gab es natuerlich nicht. In der Witterung keine gute Sache. Ein Seil konnte ich zwar auftreiben, aber das war nutzlos, wieder halfen mir die Leute vom Hotel Leda.

Ich wollte dann los, aber ich merkte immer mehr, was kaputt war.  

1. vorderer Gepaecktraeger - verbogen
2. Trinkflaschenhalter - gebrochen
3. Gaenge - total verstellt
4. Bremsen - beide komplett verstellt
5. Plastikteile - verbogen und gerissen
6. Wasserflaschen - gestohlen
7. Toepfe - gestohlen
8. Seil - gestohlen

Vielleicht hatte ich sogar noch Glueck, es haette schlimmer kommen koennen. Ich verliess Sary Tash um 13 Uhr, aber gleich bekam ich mit der Gangschaltung Probleme, die unter Last dann wieder staendig schaltete. Ausserdem begann es wieder zu schneien. Aber ich fuhr weiter … ich wollte den Frust los werden. Die Strasse schlecht, Schneetreiben, dazu kalter Wind, aber ich kam voran. Dann ging es nicht mehr weiter. Es wurde schmierig und rutschig, auch Schieben half nicht weiter. Es war stellenweise nur noch weiss, ich konnte nicht mehr unterscheiden, was was war. Nach 45km beschloss ich einen LKW anzuhalten. Die chinesischen hielten nicht, aber ein kirgisischer hielt sofort.  

Es war eine rationale Entscheidung, es gab keine andere. Um mich herum war nichts, ein Zelt in diesen Bedingungen alleine aufzustellen war auch keine gute Idee. Kurz vor Nura verliess ich den LKW und fuhr weiter. Ich kam an Nura vorbei, machte hier keine Bilder. Die kann man im Netz suchen. Das Dorf war komplett zerstoert und die Gefuehle sind unbeschreiblich. Ich waere da wohl ebenfalls gewesen an jenem Sonntag. Und vielleicht waere es mir so gegangen wie 72 anderen Menschen, wenn ich das Visum nicht in Bishkek geholt haette. Das Fahrrad waere nicht kaputt gewesen, aber …  

Ich fuhr weiter bis zum Grenzort - Irkeshtam. Es gibt kaum Haeuser. Der Rest sind nur Anhaenger. Alles auf den Grenzverkehr ausgerichtet. Es hatte wieder zu regnen begonnen. Aber ich hatte Glueck. Das Gasthaus dort wird von einer wunderbaren Familie betrieben, die sich sehr herzlich um mich kuemmerten, mich kochen liessen, mich danach zum Essen einluden. Ich hatte eine tolle Unterhaltung mit dem aeltesten Sohn der Familie ueber seine Aussichten und vieles mehr.

Dann folgte eine ebenfalls tolle Unterhaltung mit 3 israelischen Reisenden … es war alles in allem ein guter Tag … aber wegen dem schlechten Wetter gibt es wieder mal keine Bilder.

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