Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 189 (Tadschikistan): Murgab - Walachei (Schnee im Pamir - dann wieder Sonne - dann wieder Schnee - und immer so weiter)

Achtung: Ich schreibe dies hier von Bishkek aus. Es hat im Sueden von Kirgisien ein Erdbeben mit vielen Toten gegeben. Ich waere wohl in Nura gewesen, als es passierte - bin aber weit weg davon. Fuegung.

Tagesstrecke: 63km
Gesamtstrecke: 11,323km
Fahrzeit: 5-6h

Ich hatte beschlossen spaeter loszufahren, weil ich ohnehin nicht so weit fahren wollte heute. Der Aik-Baital Pass stand vor mir und ich wollte nicht an einem Tag von Murgab aus rueber fahren, moeglich ist es mit Sicherheit. Aber es ist auch der hoechste Pass auf der Reise, also beschloss ich es an zwei Tagen anzugehen.

Ich kaufte noch was ein, wechselte Geld (was unglaublich schwer war, alle Leute hier haben Verbindungen nach Kirgisien, aber keiner wollte was tauschen oder von einer Tauschmoeglichkeit was wissen) und dann ging es recht spaet los. Ich hatte nicht gut geschlafen, noch ein Grund es ruhig angehen zu lassen.

Ich fuhr an einem sehr bewegenden Friedhof vorbei als ich den Ort verliess.

Die Landschaft war einfach grossartig, wenn auch nicht immer einfach, um hier zu leben. Vorsichtig ausgedrueckt. Man muss sich hier ein wenig besser auf das Fahren vorbereiten, aber es ist machbar. Und ich hatte meine erste Yak-Herde heute.

Dann, ich bog um eine Ecke, wurde es uebel. Sehr starker Gegenwind - dann Seitenwinde. Jedes Tal wollte mir zeigen, dass es was draufhat. Und auf Markus draufhauen. Und auch die Temperatur sank extrem. Es war kalt, sehr sogar. Und dann, einige Minuten spaeter war die Sonne wieder da, als ob nichts gewesen waere.

Dann wurde das Wetter wieder schlechter. Ich passierte die zweitletzte Wasserstelle auf der Strecke, fuellte auf und merkte dann, dass das eine gute Idee war. Hinterher war nichts mehr mit Wasser.

Es ging immer weiter und weiter rauf - der chinesische Grenzzaun weniger als 10m von mir weg. Was hier genau los ist, weiss ich nicht. Eigentlich ist die Grenze einige km von der Strasse weg. Aber gerade als ich ein enges Tal hoch fuhr kreiste ueber mir ein Vogel, der wirklich grenzenlos unterwegs war.

Schaut man sich die Bilder an, koennte man meinen, dass das Wetter sonst super war. War es nicht. Ich fragte beim einzigen Auto nach, wie die Strasse so sei (”der naechste Ort ist Karakul” - oh wirklich, wusste ich nicht, sind ja nur 100km von hier) und dann wurde es richtig schlecht. Der Wind kam von vorne, es fing an zu schneien und dann erinnerte mich alles an Turkmenistan, wie der Schnee so auf der Strasse in meine Richtung geweht wurde. Nur war es damals 50C waermer.

Ich hatte einen Platz zum Zelten ausgespaeht, nicht ideal, aber es waere gegangen. Ich fuhr noch ein wenig weiter. Dann besserte sich das Wetter und ich fand einen Traumplatz, hatte Sonne am Morgen und hoffentlich wenig Wind. Ich war auf 4250m und wollte auch nicht weiter hoch. Die Luft war schon duenn genug.

Als die Sonne verschwand, geschah das gleiche mit den Nudeln in meinem Mund. Ich schlief bald ein, der Schlafsack wuerde hoffentlich halten - es war kalt.

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