Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 123 (Iran): kurz vor Kohrud - auf einer Wiese zwischen Qa’em Shahr und Sari

Tagesstrecke: 114km
Gesamtstrecke: 7304km
Fahrzeit: 5-6h

Eine passable Nacht mit zu viel Schnarcherei. Diejenige Schnarcherei, bei der man einfach nur aufstehen will und den anderen entweder anstoßen oder gleich die Nase zuhalten will. Ich war immer noch müde vom vorherigen Tag als es aus den Federn (oder dem Seidenschlafsack) ging.

 

Kurz vor 7 Uhr ging es wieder los, um die 50km bis nach Amol hinter mich zu bringen. Es war eine super Abfahrt, man konnte die Baustelle in ihren jeweiligen Phasen gut sehen, das alles in einer grandiosen Landschaft. 

Hier sieht man auch, wie sich die Landschaft wandelt. Von felsigem Gelände weiter oben am Berg und bis zu meiner Unterkunft vermehrte sich der Bewuchs, die Hügel wurden sanfter und das Tal breiter. Reisfelder traten vermehrt auf und es wurde auch schwüler. Den ganzen Tag über fuhr ich mit nassem T-Shirt, weil es einfach nicht mehr recht trocken werden wollte. Das alles bei ca. 40C. Aber spassig war es dennoch.

Beim mißlungenen Versuch eine Pause einzulegen (wurde von jemandem weggeschickt) passierte es dann. Es knackte etwas unter mir. Ich wollte wieder zurück auf die Straße, wollte das alles in einem zu hohen Gang machen und hörte also ein leichtes Knacken. Konnte das aber nicht einordnen, zu sehen war nichts, aber ich fühlte ein kleines Durchrutschen beim Treten. Alles sahr gut aus, die Umwerfer waren in Ordnung und auch die Kettenblätter und die Ritzel hinten. Die Kette auch. Aber bis nach China wollte ich damit nicht. Pause in einem sehr schnellen Internetcafe in Amol, ohne dass flickr geblockt war. Das war alles nur auf Teheran beschränkt.

Beim Weiterfahren war das Durchrutschen immer noch zu bemerken, wie hätte es auch einfach weg sein sollen. Nochmal nachsehen und dann sah ich es. Das Kettenglied, an dem ich die Kette in Ankara zusammengefügt hatte, war auf einer Seite nach außen gebogen und der Pin dabei halb rausgerutscht. Zurück war schwer, zwei Kettenglieder raus und noch mal zusammenfügen oder neue Kette drauf. Das letzte wollte ich nicht. Genau in dem Moment kommen zwei junge Männer vorbei, einem gehört ein kleiner Handwerkerladen, besser ein Loch in der Wand voller Heimwerkerzubehör. Sie bringen so ziemlich alles raus, reißen Verpackungen auf. Der eine will alles wieder zurechtbiegen, drückt dabei aber den Pin komplett raus. War nicht schlimm, den konnte ich eh abschreiben, also ließ ich ihn probieren. Einen Versuch war es wert. Er wollte den Pin dann mit einem Bohrmaschinenkopf ersetzen, was nicht ging. Dann erinnerte ich mich daran, dass Dieter von Speedzone mir fast schon ein Kettenschloss aufgedrängt hatte. Das war die Lösung. Kettenglied komplett raus und das Schloss rein und das war es dann.

In der Zwischenzeit hatte einer Essen und Trinken gebracht und wir machten erstmal Mittag. Passte genau,an Bezahlung für die ganzen Werkzeuge war nicht zu denken. Auch für das Essen nicht. Sie gaben mir noch eine Kappe und was an Werkzeug mit und auch hierfür konnte ich kein Geld los werden. Vielen Dank fuer die Hilfe …

Und hier der Beweis, dass das Schild doch gebraucht wird, auch wenn sich hier keiner fuer Schilder wirklich interessiert …

 

Einige Stunden später fand ich eine schöne Stelle zum Zelten, wollte ich doch nicht nach Sari reinfahren. Mit der Erlaubnis des Besitzers war das alles kein Problem und nach leckerer Pasta und Keksen ging es dann zum ersten Mal im Iran ins Zelt.

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