Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 110 (Iran): Yazd

Yazd ist eine der Städte, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen.

Und manchmal muss man auch runter …

Es ist sehr heiß hier, aber das war schon vorher klar. Ich mache mich also auf den Weg durch die Stadt und schaue mir dies und das an. Dann treffe ich wieder jemanden, der mir Einblicke eröffnet, die man wohl schwer bekommen kann. Ich treffe in einer Moschee zwei junge Männer in meinem Alter. Ich nenne sie mal Ali I und Ali II. Wir haben eine interessante Diskussion über alles Mögliche, das übliche Programm. Wir reißen ein paar Witze über die koreanische Besuchergruppe, die nicht weit von uns weg herumrennt. Ali II meint, sie seien aus dem Süden Koreas. Auf meine Entgegnung, dass Nordkoreaner wohl nur an ausgesuchten Orten im Iran zugegen seien, meint Ali II, dass das nur in den Nuklearreaktoren vorkomme und lacht. Daraufhin wird viel über Politik gesprochen, das Eis ist gebrochen. Für den nächsten Morgen verabreden wir uns mit einem Anwalt - sie meinte, ob mich das interessieren würde. Klar, auf jeden Fall. Könnte interessant werden.

Ich laufe weiter durch die Stadt, die mich ziemlich beeindruckt. Fast nur aus Lehmziegeln gebaut ist es einer der ältesten Städte der Welt und ihre braune Farbe auf ihre eigene Art harmonisch.

 

Wie auch Esfahan werden die Geschäfte um 14 Uhr dicht gemacht. Ich verbringe die nächsten Stunden im Internetcafe, lade Bilder und Blogeinträge hoch.

Gegen Sonnenuntergang gehe ich zu den Türmen des Schweigens, einem Ort, wo die Zoroastrer ihre Toten hinbrachten. Weil sie die Erde nicht mit den Körpern beschmutzen wollten, wurden diese dort aufgebahrt, um dann von Vögeln gefressen zu werden. Ein wenig unheimlich, aber ein wunderschöner Platz, um sich den Sonnenuntergang anzusehen.

Meine Rückfahrt findet in einem Auto ohne Männer statt. Das überrascht mich im ersten Moment, aber die Familie (Mutter und Tochter) sind sehr liberal und haben damit keine Probleme. Der Schleier rutscht der Tochter öfter mal nach hinten, die Mutter ermahnt sie mehr lachend als alles andere.

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