Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 104 (Iran): Ruhetag in Teheran II (was auch immer das sein mag - bin ein wenig muede)

Es ist Sonntag, zurueck an die Arbeit. Der Plan wird von einer Oesterreicherin uebernommen, die schon alles hinter sich hat, deren Schicksal aber eine Warnung ist. Mit allen Visen ausgestattet geht es fuer sie aus Teheran raus und dann knallt es. Sie landet im Krankenhaus und muss ihre Tour abblasen, sie ist zu stark verletzt und kann nicht weiter fahren.  

Der Plan basiert darauf, dass Oesterreicher und Deutsche gleich behandelt werden. Das sollte so sein, wir werden sehen, wie es in der Realitaet aussieht. Ich brauche einen Brief von der deutschen Botschaft. Darin muss stehen, dass ich Deutscher bin. Warum ich den brauche, kann ich nicht wirklich sagen. Naja, kann ich schon. Das usbekische Konsulat will ihn haben. Der Pass sollte reichen, um klarzustellen, dass ich Deutscher bin, tut er aber fuer das usbekische Konsulat nicht. Daher erst mal zur deutschen Botschaft. Die sind hilfsbereit, ich komme gleich dran (deutscher Ausweis hilft, der Reisepass ist noch irgendwo in Teheran unterwegs): “Solch ein Brief ist sinnlos, ich gebe Ihnen den gerne, aber das ist purer Bloedsinn.” Ich stimme zu - hoere, dass er ueber 20 EUR kosten soll und will es ohne versuchen.

Dann geht es zum usbekischen Konsulat (am anderen Ende der Stadt, ziemlich genau dort, wo ich heute morgen los bin) und es ist zu. Ein Australier ist ziemlich genervt von der ganzen Sache, sagt mir aber, dass ich den Brief wohl unbedingt brauche. Also zurueck zur deutschen Botschaft. Morgen ist auch noch ein Tag fuer die Usbeken. Der Brief ist fuer heute wohl wichtiger.

Es gibt lange Schlangen vor der deutschen Botschaft. Das ist gut, die Botschaft wird also noch offen sein oder wieder aufmachen. Hatte schon Angst, dass ich heute nichts mehr erreichen kann. Die Botschaft oeffnet 20 Minuten zu spaet, die Iraner davor witzeln, dass sich die Deutschen schon zu sehr an das iranische Zeitgefuehl angepasst haetten. Ich zahle meine 25 EUR (viel zu viel fuer dieses … Papier, die Franzosen bekommen es umsonst, die Oesterreicher muessen gleich mal 45 EUR abdruecken) und halte den Schrieb in den Haenden. Dann mache ich mich auf den Weg zum Basar, wo ich einen Schraubenhaendler finde, der die Schrauben hat, die ich brauche. Von Geld will er nichts wissen, als er erfaehrt, wo ich herkomme und wo ich hinfahren will. Das Gespraech laeuft auf Farsi und mit Zeichnungen ab und ist ziemlich lustig.

Einfach so versuche ich Frau Lotfi zu erreichen. Sie meint, dass ich eine 35-taegige Verlaengerung bekommen habe. Das ist super. Ich habe keine Ahnung, wie sie das geschafft hat, aber das ist eine grosse Sorge weniger fuer mich. Ich muss nicht nach Isfahan und wieder zurueck, sondern kann alles ein wenig ruhiger angehen. Alles wird gut …

Ich treffe mich wieder mit Ali nach einer herzlichen Verabschiedung von Frau Lotfi und werde dort von Salumeh hingebracht (Kollegin von Frau Lotfi mit dem gleichen Weg, es entspinnt sich eine sehr interessante Unterhaltung). Ich hatte versprochen, was zu kochen und kann nur hoffen, dass es geschmeckt hat. Noch mehr Gespraeche ueber Religion und vieles mehr beenden dann den Tag.

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