Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 103 (Iran): Ruhetag in Tehran (was das auch immer heißen mag)

Es ging darum mein Visum zu erneuern. Ich wollte es zumindest versuchen. Nach einer guten Mütze Schlaf ging ich mit Ali los, er setzte mich in der Nähe der Arbeitsstelle von Andreas ab. Frau Lotfi ist nocht nicht da, ich werde aber von Ihrer Kollegin mit Tee und Zeitungen (iranischen Zeitungen auf englisch) versorgt. Die entbehren - trotz der ernsten Nachrichten - nicht einer ungewollten Komik. Alles, was auch nur irgendjemand positiv über den Iran sagt, wird groß aufgemacht. Alles, was in irgendeiner Art und Weise negativ über die USA und Israel zu berichten ist, wir ebenso groß berichtet. Ist wie gesagt irgendwie lustig zu lesen.

Frau Lotfi kommt ins Büro und schon ohne viel mit ihr zu sprechen, kann ich irgendwie spüren, dass sie eine der nettesten und zuvorkommendsten Personen ist, die ich jemals getroffen habe. Sie ist sehr sicher, dass mein Problem morgen oder übermorgen keines mehr sein wird. Der Fahrer wird auch gleich mit meinem Pass losgeschickt. Nachdem ich erklärt habe, wie ich Andreas und Isabelle kennengelernt habe und was ich so tue auf meiner Radtour mache ich mich auf den Weg in die Stadt.

 

Es ist Samstag, die deutsche Botschaft ist zu und so kann ich nichts weiter organisieren. Ich treibe mich in der Stadt umher, bin ziemlich erstaunt, dass man so ziemlich alles bekommen kann, was man so will trotz der schon länger bestehenden Sanktionen. Das hat natürlich seinen Preis, aber man kann so ziemlich alles bekommen.

Nachdem ich ziemlich lange in einem Internetcafe zugebracht habe (der Besitzer und ich kommen gleich gut klar, er macht den Weg ins Internet frei - im wahrsten Sinne des Wortes, ich komme um die Firewall rum und kann Bilder hochladen; es geht insgesamt viel mit Fluestern und konspirativ zu), treffe ich Ali wieder und essen ein spaetes Mittagessen. Es ist 17 Uhr, immer noch Mittagsessenzeit fuer ihn. Ich versuche wieder Gewicht zuzulegen, mal sehen, ob das klappt.

Wir essen mit einem Verwandten von Ghazal zu Abend, der fuer eine grosse deutsche Softwarefirma Alleinvertretung macht. Nicht so ganz einfach mit den Sanktionen hier, aber es geht wohl irgendwie. Die Unterhaltung ist sehr spannend, vor allem weil er schon seit ueber 20 Jahren in Deutschland gewohnt hat (er ist selbst aus dem Iran, hat aber die deutsche Staatsangehoerigkeit).

Das Essen ist einfach klasse. Ich frage mich daher immer wieder, warum das Essen in den Restaurants immer nur aus Kebabs besteht, wenn man zu hause so leckeres Essen gekocht bekommt. Werde das wohl nie rausfinden …

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