Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 98 (Iran): Tabriz - Miyaneh

Tagesstrecke: 174km
Gesamtstrecke:
6622km
Fahrzeit: 8-9h

Ich verabschiedete mich von Aydin und seiner Familie in Tabriz. Es sind diese Momente, die die Reise so schoen und auch schwierig machen. Man trifft unglaublich offene Menschen, von denen man sich dann wieder verabschieden muss.

Ich ging um 7 Uhr auf die Reise, aber der Verkehr war schon sehr stark. Russige Lastwagen, deren Auspuff mir genau ins Gesicht blasen und viel zu viele Autos machen einem das Leben schwer. Nicht so lustig - dazu noch 40km bergauf. Aber irgendwann war auch das vorbei und es ging in Richtung Bostanabad bergab. Immer noch in einen ziemlich starken Gegenwind, aber dafuer waren die Temperaturen viel angenehmer als an den Tagen zuvor.

Als ich in Bostanabad ankam machte ich dieses Foto. Lustig dachte ich, Ampel auf dem Boden, immer mit gleichem Signal.

Kurz darauf hielt mich die Polizei an. Ich dachte, die wollen nur den Auslaender kontrollieren, machen sich das Leben schoener und nicht so langweilig. Also Reisepass raus, aber der kam nicht wirklich schnell zurueck.

Ein Iraner auf der Strasse wurde angehalten zum Uebersetzen, fuehlte sich aber sichtbar nicht wohl, so dass ich ihm sagte, dass er ruhig gehen koenne. Dann wurden aus 2 nach und nach 8 Polizisten, im Rang immer hoeher werdend. Am Ende kam der Polizeichef. Ich wusste noch immer nicht, warum ich ueberhaupt angehalten worden war. Dann kam was von Kamera, also zeigte ich die Bilder auf der Kamera. Mir wurde klar, dass mich jemand angeschwaerzt hatte: “Da ist ein Auslaender mit Rad und Kamera” oder so aehnlich.

Dann wurde es ungemuetlich. Es kam einer in Zivilkleidung, blieb immer im Hintergrund, aber alle buckelten in seine Richtung. Freundliche Gesichter oder sympathische gab es auch keine mehr. Ich hoerte was von Polizeirevier und Auslaenderpolizei - die Nummer vom Konsulat in Teheran liegt dafuer dann griffbereit. Aber dazu kam es dann nicht. Auf einmal zerstob sich alles. Keiner mehr da, mein Pass wurde mir noch gegeben und die 4 Autos waren weg. Der Zivilbeamte auch … Ich war ein wenig eingeschuechtert zugegeben, vielleicht war das auch Sinn und Zweck der Uebung. Aber am Abend war es dann wieder in Ordnung. Auf dem Bild ist nichts geheimes zu sehen, habe das noch mal ueberprueft, aber die Dinge sind hier wohl anders.

Ich ass noch was zu Mittag, nachdem der Strom im Internetcafe ausfiel (passiert hier immer fuer ein oder zwei Stunden pro Tag, ist geplanter Stromausfall).

Dann fuhr ich mit viel Rueckenwind weiter … kam zumeist ohne Probleme fuer ueber eine Stunde auf mehr als 35km/h auf der Ebene und machte km um km. Dann wechelte der Wind wieder die Richtung.

Das Tal war allerdings sehr schoen, tolle Ausblicke und schoene Farben. Ich fuhr bis nach Miyaneh, hatte zu wenig zu Essen dabei fuers Campen und kam so auf 174km - und war ziemlich erledigt.

Als ich ankam wurde mir von drei Jungen sehr geholfen, wir verbrachten viel Zeit miteinander, fanden ein Hotel, wurden ein paar Zuhaelter los und assen zu Abend. Es war eine klasse Unterhaltung und viel Spass.

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