Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 87 (Tuerkei): Diyarbakir - Kozluk

Tagesstrecke: 135km
Gesamtstrecke: 5738km
Fahrzeit: 8h

Ich wachte frueh auf, um der Hitze des Tages zu entgehen und war daher schon vor 7 Uhr auf dem Rad. Es klappte nur bedingt. Als ich das Tigris-Tal durchfuhr, war es schon wieder sehr heiss geworden.

Es sollte auch flach sein, aber dem war nicht so. Ueber den Tag verteilt waren es 1823 Hoehenmeter, was ziemlich viel ist. Aber es machte Spass und das ist wohl das Wichtigste. Die ersten 80km waren schon vor 13 Uhr erledigt und im Anschluss machte ich eine laengere Pause in Silvan. Bis dahin ging es nur rauf und runter …

Nach Silvan war es nicht mehr ganz so heiss - nur noch ueber 30C und keine 38C im Schatten wie kurz vorher. Aber die Landschaft war beeindruckend schoen und auch wenn ich nicht so lange fahren wollte, kam es anders. Ich schaffte es bis nach Kozluk. Ich werde manchmal gefragt, warum ich abends laenger als 18 Uhr fahre. Fuer mich sind die Abendstunden einfach die schoensten, die Farbenspiele und die geringere Temperatur machen das Fahren angenehmer und zumeist gibt es auch noch weniger Verkehr.

Kozluk ist eine merkwuerdige Stadt, jedenfalls der Teil, der an der Landstrasse liegt. Ich dachte zum ersten Mal, dass ich nicht wirklich willkommen war. Da es schon fast dunkel war, suchte ich ein Hotel. Es gebe keines. Dann wieder ja, es sei eines da, aber man wisse nicht, wo. Ich fand dann heraus, dass es ein Lehrerhotel ist. Aber es waren auch 200 Hoehenmeter. Irgendwann gesellte sich ein Mopedfahrer zu mir und fuehrte mich hin und auch durch den Ort - Supermarkt, kleines Restaurant (ich war zu fertig, um noch was zu kochen) und ein Internetcafe wegen des US-Visums.

Im Lehrerhotel schaute ich mit einigen Lehrern das Spiel Tuerkei - Kroatien. Ich war am Ende nach dem langen Tag, aber mein Schlafplatz war auch dieser Raum. Also, feierten wir den Sieg der tuerkischen Mannschaft und dann ging es auch ans Schlafen. Bis ich drei Mal in der Nacht von einem  Mann geweckt wurde, der mich immer in ein anderes Zimmer stecken wollte. Irgendwann reichte es, ich schloss die Tuer ab und wollte nur noch meine Ruhe haben. Der Leiter hatte mir ja gesagt, dass ich hier bleiben solle.

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