Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 46 (Türkei): Gümüsjaka - Istanbul (eine andere Brücke)

Tagesstrecke: 114km
Gesamtstrecke: 3818km
Fahrzeit: 5-6h

Ich wachte vor Nurai und Ali auf. Alles war still im Haus. Ich wollte schauen, wie es um den Wind stand. OK, nicht besonders stark. Gutes Frühstück, eine sehr herzliche Verabschiedung und ich war auf dem Weg. Es sollte ein kurzer Fahrtag werden, am Tag vorher wollte ich km gemacht haben. Es wurden viel mehr, als ich dachte.

Die Strecke sollte 65km lang sein. Am Anfang lief alles wunderbar, der Wind war kein Faktor. Fastunfall in Silivri, weil ein Auto meinte ich solle abbiegen, obwohl ich klar gerade auswollte. Alles gut gegangen. Kurze Aufregung beim Fahrer. Ich war und bin in OK. Dann ging es auf wieder auf eine Art Autobahn, aber eigentlich die einzige nach Istanbul führende Strasse. Der Verkehr wurde hektisch, Autos fuhren überall dort hin, wo kein Platz war und jeder wollte an die gleiche Stelle. Dazwischen war ich. Es klappte aber alles, ein wenig Aufregung hier und da. Nervlich ein wenig aufreibend vielleicht, Hügel, um es nicht zu einfach zu machen. Nach dem Mittagessen ging es einen sehr steilen Anstieg hinauf und auf der anderen Seite lang und nett runter. Verkehr halt. Von rechts und links, vorne und hinten. Und es waren noch 30km. Dann kam Regen, es wurde ein wenig rutschig. Dann sah ich die Abzweigung, nach der ich gesucht hatte. Ein wenig spaeter als ich wollte, musste das Rad über eine Brüstung heben und den Hang runter schieben, aber auch das ging. Es ging an der Bahnschiene entlang und am Flughafen vorbei nach Istanbul ins Zentrum.

Autofahrer bremsen an merkwürdigen Punkten, alles chaotisch, aber die Bremsen am Rad machen Gott sei Dank alles mit. Dann kommt die Sonne wieder raus, ich fahre am Meer nach Istanbul rein. Die Stadtmauern kommen und gehen, Angler am Meer, spielende Kinder. Die Stadt oeffnet sich vor einem, die Minarette werden zahlreicher und hoeher. Dann war ich unterhalb der Blauen Moschee und konnte nichts anderes tun als laecheln. Es war zwar erst der Anfang der Reise, aber immerhin bin ich schon mal in Istanbul.

Es ging weiter ins Zentrum ans Goldene Horn. Ich traf einen Radfahrer, einfach an der Lenkertasche um seinen Hals erkennbar. Er wirkte gestresst, war am Tag vorher reingefahren und immer noch mitgenommen, wie es schien. Er hasste den Verkehr, war ueber die Strasse nicht gluecklich und so weiter und so fort. Er wollte nach Jerusalem. Auch das Essen war nur bedingt gut meinte er. Für mich war der Tag jetzt schon klasse und der Verkehr ist zum Aushalten. Leicht gesagt, wenn es rum ist und man vor dem Rechner sitzt.

Ich fuhr weiter durch dichten Stadtverkehr, hin und her durch Autoreihen hindurch und kam die Bosporus-Brücke. Rüberfahren nicht erlaubt, aber ich wollte es versuchen. Ich fragte einen Polizisten nach dem Weg, er meinte die Strasse rauf und dann rechts. Das machte ich auch. Wenn es bloed kommt, schicken sie mich zurück, dann kann ich es auf der zweiten Brücke versuchen. Dann kam dieses Schild.

Es steht nichts von Radfahrern da. Dann dieser Ausblick.

Dann das Schild, dass Radfahrer nicht raufdürfen. Kein Foto, zuviel Verkehr. Aber da ist man schon fast auf der Brücke. Und es gibt keine Abfahrt mehr. An einem Posten vorbei, kein Ruf, haette auch nichts gebracht. Der Verkehr war OK, ich auf der Bruecke und dann auch bald drueber. Ohne Foto ging es nicht.

Die Bezahlstation. Ich fuhr durch, mein Gewicht loeste einen Alarm aus, keiner kuemmerte sich drum und ich fahre weiter. Ich wollte die Eltern von Gokce treffen, einer Freundin aus Stanford. Ich fand die Siedlung und irgendwann nach langer Debatte durfte ich an den Sicherheitsleuten vorbei. Gokces Vater kam vorbei, fuhr einen steilen Berg vor mir her und dann war ich am Ende und am Ziel des Tages. Eine Nachbarin meinte noch, dass man über die Brücke eigentlich nicht rüberkommt und es verboten sei. Andere werden zurückgeschickt. Ich hatte wohl einfach Glück.

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