Mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Gelben Meer
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Tag 43 (Griechenland): Koutso - oestlich von Alexandroupolis

Tagesstrecke: 127km
Gesamtstrecke: 3496km
Fahrzeit: 7h

Ich wachte frueh auf … kein Wunder in Anbetracht des Ortes, an dem ich schlief. Das Geschaeft hatte eine umlaufende Glasfront und die Mutter von Christos musste mich gesehen haben, denn kurz danach kam sie aus dem Haus und brachte mir einen riesigen Hefekuchen, hartgekochte Eier und etwas zum Trinken fuer unterwegs. Zudem ein Kreuz als Gluecksbringer … schon am Vorabend war mir aufgefallen, dass die Familie recht religioes sein musste. Unabhaengig von meiner eigenen Meinung zu Religion, war es fuer mich eine bewegende Geste.

Alles, was ich wieder sagen konnte war Dankeschoen und es scheint mir manchmal ziemlich unpassend. Aber mehr bleibt einem wohl in meiner Situation nicht.

Im naechsten Ort fand ich zwar nicht die angesagten Quellen, aber diese Motive.

 

Ich umrundete einen See zu meiner Linken, zu meiner Rechten das Meer. Irgendwann bog ich von der Hauptstrasse ab und es ging durch Felder und kleine Doerfer wieder in Richtung Kueste. Radeln war angenehmer. Als ich nach dem Weg fragte, hoerte ich schon im Griechischen einen Kurpfaelzer Dialekt und ein Mannheimer brachte mich auf eine schoene Strecke abseits von Strassen mit schoener Aussicht. Ueber Huegel und Anstiege gelangte ich zu einer Kirche und einem schoenen Platz zum Mittagessen. Danach ging es um einen Berg, um dann irgendwann in Alexandroupolis anzukommen. Die Faehre nach Samothraki konnte ich nicht mehr bekommen, die naechste wuerde erst spaet am naechsten Tag fahren. Schade … Aber ich sollte am Wochenende in Istanbul sein, um mich mit der Familie von Hussein zu treffen. Hussein ist mein Masseur und hat mich vor der Abreise (ich hatte eine Virusinfektion) wieder fit gemacht. Vielen Dank dafuer und den Kontakt in Istanbul, Hussein. Nachdem ich die Stadt wieder verlassen hatte, suchte ich einen Platz. An einer Tanke traf ich auf Griechen, der mal in Deutschland gearbeitet hatte und der meinte, es gebe keinen Zeltplatz hier. Ich meinte, aber vielleicht einen Platz zum Zelten und er fuehrte mich auf eine Wiese und meinte, es gebe viel Platz, ich solle mir was aussuchen.

Ich wurde heute mehrfach davor gewarnt, in die Tuerkei zu fahren. Einmal vom Eigner eines Hotels (netter Mensch eigentlich), der staendig von Vergewaltigung und allem moeglichen anderen Dingen sprach. Ich solle aufpassen. “Das sind keine Europaeer …” Ich wollte keine grosse Debatte vom Zaun reissen, aber es kam mir merkwuerdig vor, dass die nationalen Gefuehle immer staerker wurden, je naeher ich der Grenze zu kommen schien. Und das Gefuehl der eigenen Ueberlegenheit. Ich kann diese nicht wirklich teilen und denke, dass sie mehr aus Unwissenheit und haeufig vom Hoerensagen entstehen.

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